EUROPA/ITALIEN - A/N1H1 könnte sich besonders rasch unter den Insassen, Polizeibeamten und Miterbeitern in den Vollzugsanstalten verbreiten

Montag, 7 September 2009

Rom (Fidesdienst) – „Angesichts der derzeitigen Überlastung, die voraussichtlich noch zunehmen wird, besteht das konkrete Risiko, dass die italienischen Haftanstalten zu den ersten Orten gehören, an denen sich das A/H1N1-Virus in seiner schlimmsten Form ausbreitet.“, so der Garant für die Rechte der Gefangenen in der Region Latium, Angiolo Marroni, nach dem Besuch seiner Mitarbeiter in den Gefängnissen der Region. In den insgesamt 206 Haftanstalten mit ihren über 64.000 Insassen in ganz Italien, von denen 35% Ausländer und 30% Drogenabhängige sind, ist der Gesundheitszustand im Durchschnitt mittelmäßig bis schlecht (ein Sechstel der Insassen sind krank) und es verbreiten sich vor allem Krankheiten wie Tuberkulose, Hepatitis B und C, Diabetes und HIV, Herz- und Kreislauferkrankungen, Lungenerkrankungen und Geisteskrankheiten. Allein in den ersten sieben Monaten des Jahre 2009 starben 118 Menschen im Gefängnis, darunter 45 Selbstmorde. Abgesehen von den Insassen halten sich 34.000 Polizeibeamte und hunderte Betreuer in den Gefängnissen auf. 80% der Einrichtungen entsprechen nicht den Vorschriften und sind überbelastet. Deshalb können die für die Zahl der Insassen pro Quadratmeter, das Licht, die Belüftung und die sanitären Anlagen je Insasse nicht eingehalten werden. Zu den betroffenen Menschen gehören auch die Einwanderer (und die Wachhabenden und Mitarbeiter) in den insgesamt 13 Abschiebeeinrichtungen für ausländische Zuwanderer (CIE) und die Insassen der 17 Jugendvollzugsanstalten. Wie der Garant für die Rechte der Gefangenen mitteilt, „läuft man angesichts der gegenwärtigen Bedingungen tatsächlich Gefahr, dass das Virus H1N1 sein schlimmstes Gesicht gerade in den Gefängnissen zeigt.“ (AP) (Fidesdienst, 07/09/2009)


Teilen: