ASIEN/PHILIPPINEN - Priester und Menschenrechtskämpfer ermordet

Montag, 7 September 2009

Manila (Fidesdienst) – Wieder einmal ist ein katholischer Priester auf den Philippinen Opfer einer willkürlichen Hinrichtung von Menschenrechtskämpfern geworden: es handelt sich um P. Cedilio Lucero, der am 6. September von einer Gruppe bewaffneter Männer in der Provinz Nord Samar südlich der Hauptstadt Manila ermordet wurde.
Wie die örtliche Polizei bekannt gibt, war der Priester in seinem Auto unterwegs, als er von über 30 Menschen aufgehalten wurde, die das Feuer eröffneten und ihn sofort töteten. Zwei Mitfahrer wurden schwer verletzt.
P. Lucero war Pfarrer in Catubig und dafür bekannt, dass er sich für die Schwachen einsetzte und für Menschenrechte kämpfte. Er leitete die Kommission für Menschenrechte der Diözese Catarman und hatte verschiedene Projekte für arme Menschen auf den Weg gebracht, wobei er auch vor der Denunzierung von Machtmissbrauch nicht zurückschreckte. Unter seinen Verwandten waren auch Politiker der Provinz Nord Samar, was nach Ansicht der Ermittler vielleicht mit dem Mord in Zusammenhang gebracht werden könnte, in der Annahme, dass es sich um eine Art politische Rache oder Einschüchterung handelte.
In der Region Nord Samar kommt es immer wieder zu politischen Morden an Journalisten oder Sozialarbeitern, die es wagen, ihre Stimme zum Schutz der Menschenrechte erheben oder auf Korruptionsfälle hinzuweisen. Allein in den vergangenen sechs Monaten gab es 18 solcher Morde.
Unter den Priestern, die in der Vergangenheit Morddrohungen infolge ihres sozialen Engagements auf den Philippinen erhalten hatten, gehörten auch P. Feliciano Nalzaro und P. Peter Geremia (PIME), der sich vor allem für die in der Minderheit lebenden Volksstämme einsetzte.
Wie aus dem „Melo-Bericht“ hervorgeht, der 2007 von der gleichnamigen Kommission veröffentlicht wurde, die unter der Regierung Arroyo gebildet worden war, sind vor allem abtrünnige philippinische Militärs für einen Großteil der Morde der vergangenen Jahre verantwortlich. Die Autoren des Berichts vermuten, dass Teile des Militärs auch paramilitärische Gruppen ausbilden, die „die schmutzige Arbeit verrichten“. Nach Aussagen der Bürgerrechtsorganisation „Karaptan“ gab es seit 2001 mindestens 900 solcher Morde. (PA) (Fidesdienst, 07/09/2009 – 28 Zeilen, 318 Worte)


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