ASIEN/PAKISTAN - Selbstmordanschläge mit Kindern: mehr als 200 Minderjährige von den Taleban entführt

Mittwoch, 29 Juli 2009

Islamabad(Fidesdienst)- Die Kriegshandlungen des pakistanischen Heeres im Swat-Tal, im Innern der nordöstlichen Grenzprovinz, beginnen Früchte zu tragen. In den vergangenen Tagen sahen sich die Militärs einem Phänomen extremer Gewalt gegenüber, das die Öffentlichkeit unter Schock gesetzt hatte: mehr als 200 Kinder zwischen 8 und 13 Jahren waren von den Taleban entführt und zu “Baby-Kamikaze” gegen zivile Ziele ausgebildet worden.
“Die Kinder haben eine Gehirnwäsche erfahren und sind dabei sogar so weit gekommen, dass sie sagen, sie wollten ihre eigenen Eltern töten”, enthüllten Quellen aus dem pakistanischen Heer. “Die Taleban hatten ihnen beigebracht, dass das Heer Pakistans der Feind des Islam sei”.
Die Taleban haben eine Präferenz für Kinder, da diese leicht zu beeinflussen seien und seltener verhaftet würden. Jetzt brauche diese Kinder eine langwierige psychologische Rehabilitation und ständige Betreuung, um allmählich ihre Kindheit wiederzugewinnen.
Die nicht-regierungsabhängigen Organisationen, die in der Gegend arbeiten, hoben hervor, dass das tragische Phänomen der für die Guerilla gedrillten Kinder-Soldaten in der ganzen Welt bekannt und an sich schon verabscheuungswürdig sei. Die Ausbildung der Kinder zu Selbstmordterroristen sei ein weiterer, erschwerender Aspekt, denn dadurch würde die blinde Gewalt, die absolute Gewalt seitens der talebanischen Integralisten bewiesen, die jedem Prinzip von Menschenwürde abschwören.
An der Kriegsfront erklärte der pakistanische Premierminister, Yousuf Raza Gilani , dass das Militär einen Großteil der Extremisten geschlagen habe und, dass die Regierung 400.000 Obdachlose (von insgesamt 1,9 Millionen) in ihre Häuser zurück bringen konnte. Nach Auskunft der Regierung ist in den Distrikten von Nord-Ost-Pakistan zu 95% der Frieden wieder hergestellt; die Operationen gehen jedoch weiter bis “zur vollständigen Eliminierung der Milizen”. (PA) (Fidesdienst 29/7/2009)


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