Presseorgan der Päpstlichen Missionswerke seit 1927
Freetown ( Fidesdienst)- “Als diese Wallfahrt nach Freetown vorgeschlagen wurde um dort den 150. Todestag unseres Gründers und seiner ersten Gefährten zu begehen, dachten viele unserer Brüder, dass es sich um eine auf Wenige und nur auf den Kreis der SMA beschränkte Initiative handeln würde, schon auch deshalb, weil die SMA nach jener tragischen Erfahrung in Sierra Leone nicht mehr präsent war. Umso größer war unsere Überraschung als wir feststellten, dass diese Feier nicht nur für uns gedacht war, sondern die ganze Kirche, ein ganzes Land involviert hat, “ erklärt P. Renzo Mandirola. P. Mandirola, der Missionar der Gesellschaft der Afrikanischen Missionen (SMA) ist, innerhalb derer er verschiedene verantwortungsvolle Aufgaben innehatte, schickte dem Fidesdienst einen Bericht über die Feierlichkeiten anlässlich des 150. Todestages von Mgr. Melchior Marion de Brésillac, die am 24. und 25. Juni in Hauptstadt Freetown stattgefunden haben. Er war der Begründer der SMA und erster Bischof des Vikariats von Sierra Leone (heute gehören dazu Sierra Leone, Liberia und ein Teil Guineas). (s. Fidesdienst 23/6/2009 und 1/7/2009).
Auf das vom Missionar geäußerte Erstaunen antwortet S.E. Mgr. Edward Tamba Charles, der Erzbischof von Freetown:” Diese Feierlichkeiten erinnern uns daran, dass die Errichtung der Kirche in diesem Land ein teuer mit Menschenleben bezahltes Unternehmen war. Daher ist es sehr wichtig, dass wir die Erinnerung an dieses tragische Kapitel in der Geschichte unserer Kirche in Sierra Leone in wacher Erinnerung behalten und ein missionarisches Bewusstsein in unserer Lokalkirche auf allen Ebenen fördern; denn dies ist der beste Ehrbeweis den wir denjenigen erbringen können, die ihr Leben für die Errichtung der Kirche in unserem Land geopfert haben. Die Kirche, für die die GAM-Missionare starben, ist heute eine blühende Lokalkirche mit drei Diözesen und einer vierten im Entstehen (...). Ich bin sic her, dass Mgr. De Brésillac und seine Brüder über diese Entwicklung sehr erfreut wären, denn sie würden sehen, dass ihr Opfer nicht fruchtlos geblieben ist. (...) Ich bete dafür, dass diese Feierlichkeiten uns allen helfen mögen vermehrt missionarisch in unserer Denkweise, in unserer Lebensführung und vor allem bei unserem Lebenszeugnis zu sein.”
Am Nachmittag des 25. Juni, dem Todestag von Mono. de Marion Brésillac, fand in der Kirche von St. Anthony, die größer ist als die Kathedrale, eine großartige, vom Apostolischen Nuntius, Mgr. George Anthonysamy gehaltene Eucharistiefeier statt. P. Kieran O’Reilly, der Generalobere der GAM, hielt die Gedenkansprache, in der er die Persönlichkeit Brésillacs vorstellte, der Vielen nur wenig oder überhaupt nicht bekannt war. Der erinnerte in der Folge daran, dass von Beginn der GAM bist heute 4.000 SMA-Missionarie im Dienst der Kirche in Afrika gewirkt haben. Weiter erklärte er, dass heute die Mitglieder der SMA aus verschiedenen Ländern Europas, Afrikas, Amerikas, sowie aus Indien und den Philippinen kommen, wobei allen gemeinsam das Ziel ist, das Evangelium in Afrika zu verkünden. Darüber hinaus gibt es 240 Seminaristen in der Ausbildung.
Im Anschluss eines kurzen Kommentars zu den Lesungen in der Messe zur Evangelisierung der Völker bekräftigte er: “Gestern (24. Juni) habe ich auf dem Friedhof an den Gräbern unserer SMA-Brüder unser Institut der Mission geweiht und habe gesagt: wir sind in diesen Tagen hierher zu einer Wallfahrt gekommen um dem Opfer unserer ersten SMA-Gemeinde und ihren Mitgliedern hier die Ehre zu erweisen, denn dies ist für uns geheiligter Boden. Im Namen aller SMA-Mitglieder, im Namen unserer Freunde und unserer Familien sowie derer, die uns unterstützen, spreche ich erneut hier an den Gräbern die Verpflichtung aus, das spirituelle Zeugnis zu beherzigen und unserem Charisma treu zu bleiben.' Das ist der Grund für unsere Anwesenheit hier und dafür, dass dieses besondere Ereignis heute Abend zusammen mit euch feierlich begehen, wenn ihr eueres ersten Bischofs und wir unseres Gründers gedenken.”
Im Beisein zahlreicher Vertreter der Landeskirche berichtete der Erzbischof von Freetown, dass er einen offiziellen Antrag auf Rückkehr der SMA nach Sierra Leone gestellt habe. Und scherzend fügte er hinzu:” Wenn ihr keine Gemeinde errichten wollt, dann kommt wenigstens und kümmert euch um eueren Begründer und euere ersten Brüder. Wir kümmern uns seit 150 Jahren um sie!” (L.M.)(Fidesdienst 20/7/2009)
