AFRIKA/GUINEA BISSAU - Stichwahl bei den Präsidentschaftswahlen: die beiden Kandidaten standen sich bereits bei der Stichwahl im Jahr 2000 gegenüber

Freitag, 24 Juli 2009

Bissau (Fidesdienst) – Am Sonntag, den 26. Juli findet in Guinea Bissau die Stichwahl bei den Präsidentschaftswahlen statt. In der ersten Wahlrunde am 28. Juni (vgl. Fidesdienst vom 26. Juni 2009) konnte Malam Bacai Sanha, der Kandidat der Afrikanischen Partei für die Unabhängigkeit von Guinea und Kap Verde (PAIGC) 39,59% der Stimmen auf sich vereinigen. Während sein Widersacher, der Vorsitzende der Partei für die Soziale Erneuerung (PRS), Kumba Yala, 29,42% der Stimmen erhielt.
Sanha und Kumba Yala standen sich bereits bei früheren Stichwahlen gegenüber. Sahana, der von 1999 bis 2000 Übergangspräsident war, und Yala, nahmen bereits an der zweiten Wahlrunde der Präsidentschaftswahlen im Jahr 2000 teil, die Kumba Yala mit 72% der Stimmen gewann. Kumba Yala beendete seine zweite Amtszeit jedoch nicht, da er bei einem Putsch im Jahr 2003 gestürzt wurde.
Die Menschen erhoffen sich vom neuen Präsidenten mehr Stabilität in dem Land, dass von politsicher Gewalt geschwächt ist, in den vergangenen Jahren auch unter dem Handel mit Kokain aus Südamerika auf der Durchreise nach Europa litt. In den vergangenen fünfzehn Jahren hat keiner der drei gewählten Präsidenten seine fünfjährige Amtszeit beendet, entweder weil er von Putschisten gestürzt wurde, wie se Vieira 1998 und Yala 2003 erging, oder von Soldaten ermordet wurde (dieses Schicksal ereilte Vieira im März dieses Jahres). Die Wahlkampagne zur zweiten Wahlrunde war von verbaler Gewalt gekennzeichnet, was mögliche Unruhen befürchten lässt. Zur Gewährleistung der Sicherheit und des friedlichen Verlaufs der Wahl werden 4.900 Sicherheitskräfte eingesetzt. Beim ersten Wahlgang waren es nur 3.600.
Die Vereinigten Staaten, Kanada, Japan und Großbritannien lancierten einen Appell mit der Bitte um eine „ruhige und transparente“ Stichwahl. Die Durchführung der beiden Wahlrunden wurde von der internationalen Staatengemeinschaften mit Zuschüssen in Höhe von 5,1 Millionen Euro finanziert. Rund 150 internationale Wahlbeobachter sollen den korrekten Wahlverlauf garantieren.
Zunächst war die Stichwahl für den 2. August geplant, wurde jedoch auf den 26. Juli vorgezogen, damit die Bauern sich der Ernte widmen können, die Anfang August beginnt. (LM) (Fidesdienst, 24/07/2009)


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