AFRIKA/MALAWI - „Wir wollen die Botschaft von Papst Johannes Paul II. auch 20 Jahre nach seinem Besuch lebendig umsetzen“, so ein Missionar

Donnerstag, 23 Juli 2009

Lilongwe (Fidesdienst) – Am 18. Juli feierte die katholische Kirche in Malawi im Kamuzu Stadium in Blatyre gleich vier Ereignisse: das 50jährige Gründungsjubiläum der Erzdiözese Blantyre; das 20jährige Jubiläum des Besuchs von Papst Johannes Paul II.; das Ende des Paulusjahres; die Weihe von 3 Diakonen, davon zwei weltliche Diakone und ein Mitglied der Monfort Missionare.
„Trotz der Kälte (des Winters auf der südlichen Halbkugel) war das Stadion fast so voll wie am Tag des Besuchs von Papst Johannes Paul II.. Die Feier begann kurz nach 9.00 Uhr morgens und endete erst gegen 16.30 Uhr am Nachmittag“, so P. Piergiorgo Gamba, der als Monfort Missionaren seit mehreren Jahrzehnten in Malawi tätig ist.
An den Feiern nahmen 8 einheimische Bischöfe und der Apostolische Nuntius in Sambia und Malawi, Erzbischof Nicola Girasoli, teil. „Der Nuntius wohnt zwar in Lusaka in Sambia, kommt aber immer auch nach Malawi, um uns auf den Weg des Glaubens an das Evangelium anzuspornen“.
Von besonderer Bedeutung war für das Land auch die Erinnerung an den Papstbesuch im Mai 1989. „Der Papst hatte bei seiner Reise nach Afrika zuvor Madagaskar und Sambia besucht und beendete seine Reise in Malawi“, so Pater Gamba. „20 Jahre sind in Afrika mehr als eine Generation und dennoch ist di Erinnerung an diesen Besuch immer noch ausgeprägt und fast schon zur Geschichte geworden. Es waren die Jahre der Diktatur und des großen Schweigens. Papst Johannes Paul II. war es mit seinem Besuch gelungen, den Mitgliedern einer großen aber schweigsamen katholischen Glaubensgemeinschaft die eigene soziale Verantwortlichkeit bewusst zu machen. Vor allem die Bischöfe haben sich von diesem Hauch des Geistes anspornen lassen und erhoben 1992 ihre Stimme zum Schutz der Letzen in einem Hirtenbrief zum Beginn der Fastenzeit mit dem Titel „Living our Faith“, der zum meist gelesenen Hirtenbrief wurde. Es war das Ende der Diktatur und der friedliche Übergang zur Demokratie.
„Was ist von diesem Besuch übrig geblieben?“, fragt sich der Missionar. „Das Widererlangen der Würde als Christen, die Umsetzung der Bibellektüre im Alltag, das Wissen davon, dass man auch eine Situation der Unterdrückung ändern kann…“
„Diese Botschaft wollen wir auch in der Gegenwart lebendig umsetzen, in den Jahren in denen auch Afrika die Begegnung mit der Moderne erlebt“, so P. Gamba abschließend. (LM) (Fidesdienst, 23/97/2009)


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