AMERIKA/VEREINIGTE STAATEN - Bischöfe bitten das Außenministerium um weitere Bemühungen zur Lösung der Krise in Honduras; zweiter Vermittlungsversuch des Präsidenten von Costa Rica gescheitert

Montag, 20 Juli 2009

Washington (Fidesdienst) – Katholische Bischofskonferenz der Vereinigten Staaten (USCCB) bat die Außenministerin des Landes, Hillary Clinton, um weiter Bemühungen zur Lösung der politischen Krise in Honduras. Ein entsprechendes Schreiben wurde vom Vorsitzenden der Kommission für Gerechtigkeit und Frieden, der USCCB, Bischof Howard Hubbard von Albany (New York) unterzeichnet.
Bischof Hubbard erinnert an ein Schreiben des Vorsitzenden der US-amerikanischen Bischofskonferenz und Erzbischof von Chicago, Kardinal Francis George an Kardinal Oscar Rodriguez Maradiaga und die Bischofskonferenz von Honduras. Außerdem bezieht er sich auf ein Erklärung von Papst Benedikt XVI., der sich besorgt über die Situation in Honduras äußerte und einen geduldigen Dialog, gegenseitiges Verständnis und Versöhnung forderte, damit die Voraussetzungen geschaffen werden, „die ein friedliches Zusammenleben und ein authentisches demokratisches Leben in dem Land ermöglichen“.
Er betont, dass die Bischöfe der Vereinigten Staaten gemeinsam mit den Bischöfen von Honduras ebenfalls „zum Dialog und zur Versöhnung aufrufen“ und eine „Unterstützung von außen ohne unilaterale Druckausübung mit dem Ziel des Erreichens einer gerechten und friedlichen Lösung“ fordern.
Bischof Hubbard betont, die katholische Kirche der Vereinigten Staaten habe sich von der Unterstützung und der Mittlertätigkeit des Präsidenten von Costa Rica, Oscar Arias, ermutigt gefühlt. „Wir fordern ihn auf, die Bemühungen weiterhin zu unterstützen und alle angemessenen Maßnahmen zu ergreifen, die Honduras dabei helfen, die gegenwärtige Krise friedlich und gerecht zu lösen, damit, wie der Papst es sagte, die Voraussetzungen für ein friedliches Zusammenleben und ein authentisches demokratisches Leben geschaffen werden“, heißt es in der Verlautbarung abschließend.
Honduras befindet sich seit dem 28. Juni in einer schweren politischen Krise, nachdem Manuel Zelaya mit einem Staatsstreich seines Amtes enthoben wurde und der Kongress an seiner Stellt Roberto Micheletti ernannte, der jedoch von der internationalen Staatengemeinschaft nicht anerkannt wird. Am Sonntag, den 19. Juli scheiterte der zweite Vermittlungsversuch des Präsidenten von Costa Rica, Oscar Arias, zwischen den Delegierten des abgesetzten Präsidenten und des neuen regierenden Präsidenten. Dies ließ das Vertrauen der Bürger in eine Lösung des Konflikts auf der Basis des Dialogs schwinden.
Zelaya versicherte unterdessen er werde seine Rückkehr nach Honduras ab Mittwoch, den 22. Juli planen, sollten die diplomatischen Verhandlungen der internationalen Gemeinschaft bis zu diesem Datum nicht zu einer Wiedereinsetzung in das Amt führen. Dennoch versicherte die Regierung Micheletti die eigene Bereitschaft zur Fortsetzung des Dialogs und der Mittlertätigkeit von Arias trotz des bisherigen Scheiterns.
Erzbischof Leopoldo Brenes von Managua, der sich derzeit zur Teilnahme an einer Sitzung des SEDAC in San Salvador aufhält, wo man über die organisatorischen Details eines Treffens der Bischöfe von Mittelamerika berät, das im November in Guatemala stattfinden soll, forderte die Gesellschaft seines Landes weiterhin zur Fortsetzung des Dialogs auf der Suche nach Lösungen für die Krise auf. Gleichsam betonte er, dass die katholische Kirche in Mittelamerika die eigene „Verbundenheit mit den Bischöfen und den Bürgern von Honduras“ zum Ausdruck bringen. Er bat um die Nutzung „aller notwendigen Mittel auf der Suche nach einer Lösung“. „Mittelamerika hat Erfahrung“ in solchen Fragen, so der Erzbischof weiter, „doch am Ende haben wir immer eine Lösung gefunden indem wir uns zu Gesprächen an einen gemeinsamen Tisch setzten“. Nach Ansicht von Erzbischof Brenes ist der Dialog zwar manchmal „schwierig“, doch „er ist der beste Weg auf der Suche nach einer Lösung unserer Probleme“. Abschließend wünschte er sich, dass ein friedlicher Ausweg aus der Krise gefunden wird und dass es keine weiteren Toten gibt. In diesem Sinn forderte er alle mittelamerikanischen Länder zur Zusammenarbeit auf, „damit Frieden, Versöhnung und Brüderlichkeit in der Region“ geschaffen werden. (RG) (Fidesdienst, 20/07/2009 – 55 Zeilen, 592 Worte)


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