AMERIKA/VENEZUELA - Bischöfe beklagen „eine willkürliche und unilaterale Auferlegung des sozialistischen Plans für das 21. Jahrhundert, die dem Volkswillen widerspricht“

Montag, 13 Juli 2009

Caracas (Fidesdienst) – Bei ihrer Versammlung haben sich die Bischöfe Venezuelas vor allem mit „den ernsthaften Problemen, die uns alle betreffen“ befasst. Dies geht aus einer Verlautbarung hervor, die am Ende der Vollversammlung veröffentlicht wurde, die vom 7. bis 11. Juli unter dem Motto „Sie sollen in der Wahrheit und in der Liebe Christi leben“.
Die Bischöfe von Venezuela bringen vor allem ihre Solidarität mit Honduras zum Ausdruck, im Hinblick auf die schwere Krise in dem benachbarten Land und bitten den Herrn darum, dass „Honduras durch den Dialog, die Heilung der Wunden durch einen demokratischen Prozess und ohne unilaterale Druckausübung jeglicher Art und den Respekt der Souveränität, zur Versöhnung findet.“
Die Bischöfe äußern sich besorgt im Hinblick auf die Situation nach dem Referendum vom 15. Februar und beklagen „die willkürliche und unilaterale Auferlegung des sozialistischen Plans für das 21. Jahrhundert, die dem Volkswillen widerspricht“, wie dies die Verfassung des Landes vorsehe, die ein reelles und freies Mitwirken der Bürger garantiere. Nach Ansicht der Bischöfe hat das „Unwissen der Autoritäten, die im vergangenen Jahr gewählt wurden, es zu gelassen, dass mit Gesetzesänderungen, die gegen die Verfassung verstoßen …die eigene Autonomie zu modifizieren“. In diesem Sinn appellieren die Bischöfe an alle, die Debatte im Hinblick auf Gesetze aufmerksam zu verfolgen, „die die verantwortliche Ausübung der Freiheit der Bürger und ihrer Familien, die Ausübung der Bürgerpflichten insbesondere im Hinblick auf die Erziehung, die Gleichheit zwischen den Geschlechtern und die Ausdrucks- und Meinungsfreiheit beeinträchtigen.“ Dabei erinnern sie daran, dass bei der Verabschiedung von Gesetzen, „die ganze Gesellschaft, ohne Ausnahmen zu Beratungen herangezogen werden muss“. Zu diesen Themen verabschiedeten die Bischöfe im Anschluss an die Versammlung verschiedene Dokumente.
In ihrem Schlussdokument erinnern die Bischöfe auch an den Ad-limina-Besuch der Bischöfe vom 1. bis 19. Juni der, „uns bestärkt hat in unserem Amt als Bischöfe, in der Brüderlichkeit und in der Gemeinschaft mit dem Petrusnachfolger, sowie im dienst an unserem Land und insbesondere beim Schutz und bei der Förderung der grundlegenden Menschenrechte“. „Wir sind boten des Segens und der Worte der Hoffnung des Papstes“, so die Bischöfe weiter, „mit denen er uns einlädt, unsere Pastoralarbeit auch angesichts der zahlreichen Schwierigkeiten und Herausforderungen auszuüben. Der Heilige Vater ermutigt uns bei der Pflege einer engen Gemeinschaft untereinander, bei unserem besonderen Augenmerk für die Priester und beim besonderen Interesse für die Priesteramtskandidaten und fordert uns auf das Mitwirken der Laien zu erleuchten, die berufen sind, die weltlichen Dinge so auszurichten, dass sie dem liebvollen Plan Gottes entsprechen. Gleichsam vertraut er unserer Fürsorge vor allem jene an, die bedürftig sind“.
Im Hinblick auf das Priesterjahr erinnert die Bischöfe daran, dass es „im Zeichen der Kontinuität mit dem Paulusjahr beginnt und der notwendige Vertiefung der eigenen priesterlichen Identität und der Mission als Dringlichkeit in unserer Zeit dienen soll“. In Venezuela stehe dieses Jahr vor allem auch im Dienst der „intensiven Berufungspastoral“.
Abschließend bitten die Bischöfe die Jungfrau Maria darum, dass sie allen schützen möge und „uns zur Versöhnung und zum Einverständnis als Nation geleiten möge, damit wir vereint in der Wahrheit und in der Liebe Christi wirken können“. (RG) (Fidesdienst, 13/07/2009)


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