AMERIKA/PANAMA - Kampf gegen Gewalt, Sicherheitsgefährdung, Straflosigkeit und Verschlechterung des Unterrichtswesens - Stärkung der Regierungsfähigkeit und Unterstützung der Eingeborenenvölker: einige der Forderungen der Bischöfe

Freitag, 10 Juli 2009

Panama-Stadt (Fidesdienst) – Die Bischofskonferenz von Panama veröffentlichte zum Abschluss ihrer 187. Ordentlichen Vollversammlung eine Erklärung; an der Vollversammlung hat erstmals der Apostolische Nuntius im Lande, Mgr. Andrés Carrascosa Coso, teilgenommen.
In dem text befassen sich die Bischöfe mit zwei Fragenkomplexen: dem ekklesialen Bereich und der nationalen gesellschaftlichen Realität. Zu Ersterem unterstreichen die Bischöfe drei grundlegende Elemente: Verbreitung, Kenntnis und Verwirklichung des Dokuments von Aparecida und der Kontinentalmission; Abschluss des Paulusjahrs und Beginn des Priesterjahrs.
“Aparecida kann nicht in die Praxis umgesetzt werden ohne die Kontinentalmission und diese kann weder verstanden noch realisiert werden ohne Aparecida”, erklären die Bischöfe, wo bei sie daran erinnern, dass die “Kontinentalmission nicht etwa eine isolierte Aktion für bestimmte Momente, Orte oder Gelegenheiten ist, sondern vielmehr ein Entwicklungsprozess in Etappen in einem räumlich-zeitlichen Rahmen, damit unsere Kirche Christen nicht nur vom Name her, von Hingabe, religiösen Gegenständen und Prozessionen her habe, sondern echte Jünger, die ihr Leben gemäß dem Evangelium wandeln und zum Gärstoff der Gesellschaft werden.”
Die Bischofskonferenz spricht dem Heiligen Vater Benedikt XVI. ihren Dank aus “für die glückliche Idee der Einberufung des Priesterjahrs” und dafür, dass er hiermit Alle ermutigt “diese Initiative aufzunehmen und zu fördern, auf dass sie Früchte der Heiligkeit in den Priestern trage, der Achtung untereinander, des Gebets und der Vervielfachung priesterlicher Berufungen und dabei die Schönheit und Wichtigkeit des Priestertums und eines jeden Priesters”. Schließlich nehmen die Bischöfe in ihrer Erklärung Bezug auf die dritte Enzyklika des Heiligen Vaters, “Caritas in veritate” Bezug, “ in der er die ekklesiale Reflexion zu verschiedenen sozialen Fragen vertieft.” “Die Kirche
maßt sich nicht an technische Lösungen für die Probleme unserer Zeit anzubieten – heißt es – sondern vielmehr die großen ethischen Prinzipien in Erinnerung zu rufen, auf denen die Entwicklung des Menschen in den kommenden Jahren aufbauen kann, u.a. die Achtung des menschlichen Lebens, Kern jeden authentischen Fortschritts.”
Hinsichtlich der Realität des Landes heben die Bischöfe den Beginn einer neuen Etappe durch die Einsetzung der neuen Regierung hervor. Sie unterstreichen jedoch auch, dass es “im Wahlprozess noch Herausforderungen zu überwinden gilt, wie den politischen Klientelismus, eine größere Transparenz bei privater Wahlkampffinanzierung, die lange Dauer der Wahlkampagnen sowie die aggressive Wahlpropaganda.” An anderer Stelle nennen sie erneut das Existieren von weiteren schwerwiegenden Problemen, wie “Gewalt, Sicherheitsgefährdung, Straflosigkeit, Ungleichheit, Verschlechterung des Erziehungswesens, Anstieg der Lebenshaltungskosten und natürlich die Folgen der Weltwirtschaftskrise.” Deshalb erinnern sie daran, dass “es an der Zeit ist Verantwortung zu übernehmen, sich zu engagieren, gemeinsame Anstrengungen zu machen, ohne dabei an politischen Boden oder Pfründenverteilung zu denken. Es ist an der Zeit an das Land zu denken jenseits von Gruppen und Parteien.”
Für die Bischöfe ist es von fundamentaler Bedeutung, “die Regierungsfähigkeit durch eine klare öffentliche Politik zu stärken, ebenso wie den Konsens zwischen den einzelnen Regierungssektoren, zwischen den gesellschaftlichen und staatsbürgerlichen Organisationen und sich dabei auf Wirtschaftssysteme zu stützen, die den distributiven Charakter der Ressourcen hervorheben; dies gilt auch für die Einführung von Mechanismen, die den neuen Regierungskräften die Notwendigkeit der Rechenschaft sowie die Mitwirkung der Bürger an Entscheidungen , die ihr eigenes Leben betreffen, vor Augen zu führen”. In diesem Zusammenhang ermahnen die Unterzeichner die Nationale Vereinbarung und das Versprechen des Staates für Gerechtigkeit zur Kenntnis zu nehmen und zu respektieren.
Abschließend erwähnen die Bischöfe noch die Forderungen, die die Eingeborenenvölker in den vergangenen Monaten vorgebracht haben, wie die Naso, die um ihre Gebiete in der Region besorgt sind, sowie in den Orten Ngöbe und Buglé, die von Kraftwerksprojekten für die Viehzucht und den Tourismus betroffen sind. Deshalb fordern sie die Nationalregierung auf, “diese Problematik dringend zu behandeln um Gewalthandlungen zum Schaden für Leben und Würde dieser Orte zu verhindern, die am obersten Ende der Armutsleiter stehen:” (RG) (Fidesdienst 10/7/2009


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