ASIEN/INDONESIEN - Hintergrund - Politik, Wirtschaft, Gesellschaft

Mittwoch, 8 Juli 2009

Jakarta (Fidesdienst) – Indonesien ist der größte Archipel der Welt mit 13.677 Inseln unterschiedlicher Größe. Die größten Inseln sind Java, Sumatra, Kalimantan, Sulawesi (oder Celebes) und Papua und daneben gibt es rund 30 kleinere Archipele. Das Staatsgebiet hat eine Ausdehnung von über 5.000 km von West nach Ost, zwischen der Halbinsel Malakka und Australien und liegt zwischen dem Pazifischen und dem Indischen Ozean. Die einzigen Landesgrenzen auf dem Festland sind die Grenze zu Malaysia und Papua Neuguinea.
Insgesamt gibt es in Indonesien rund 300 verschiedene Volksstämme, was verständlich macht, dass im Land Bevölkerungen lieben, die sehr unterschiedlich sind, mit jeweils eigener Sprache und Kultur. Insgesamt hat das Land 220 Millionen Einwohner. Die meisten sind gehören zum Volksstamm der Malaien (90%); die zweitgrößte Bevölkerungsgruppe im Land sind die Melanesier, die vorwiegend im Osten Indonesiens leben. Javaner und Balinesen sind ebenfalls kompakte Volksgruppen mit besonderen Kennzeichen, Chinesen (2%) stellen eine einflussreiche Minderheit. Viele Volksstämme leben isoliert im Inneren des Landes, wie zum Beispiel die Papua Dani (Papua), die Dayak (Borneo), die Badui (Java) oder die Kubu (Sumatra).
Die Bevölkerung Indonesiens konzentriert sich vor allem auf Java. Die Insel gehört zu den bevölkerungsreichsten Gebieten der Welt und in den großen Städten mit einer Bevölkerungsdichte von über 800 Einwohnern pro Quadratkilometer; in den restlichen Landesteilen ist die Bevölkerung ziemlich ungleich verteilt. Rund 70% der Indonesier sind unter 30 Jahre alt und das Bevölkerungswachstum Wachstumsrate ist trotz verschiedener Regierungs-Kampagnen zur Bevölkerungskontrolle weiterhin hoch. Offizielle indonesische Amtssprache ist Bahasa.
In Indonesien ist der Islam heute die am meisten verbreitete Religion (88%). Sie löste den Hinduismus (2%) ab, der heute vor allem noch auf Bali praktiziert wird. Ziemlich zahlreich sind auch die Christen, insbesondere Protestanten (5%) und römisch-katholische Gläubige (3%). Die Buddhisten stellen 1% der Bevölkerung (Chinesen) in manchen Landesteilen werden Stammesreligionen praktiziert.
Die Unabhängigkeit wurde in Indonesien nach über 300 Jahren ausländischer Herrschaft am 17. August 1945 proklamiert. Das Land ist eine Präsidialrepublik, der Präsident und sein Stellvertreter werden durch Direktwahl für eine Amtszeit von 5 Jahren gewählt. Auch die Abgeordnetenkammer wird alle 5 Jahre erneuert und setzt sich aus 550 Mitliedern zusammen. Indonesien hat 23 Provinzen und 2 Sonderregionen.
Seit Mitte der 60er Jahre wurde das Land vom Regime unter Mohamed Suharto beeinflusst, der die Macht 1965 übernahm und sie erste 1998 wieder aus der Hand gab. In der zweiten Hälfte der 60er Jahre gab es viel Gewalt und zahlreiche Unruhen. Nach dem Sturz Suhartos übernahm 1999 der stellvertretende Präsident Habibie die Macht, im folgte Abdurrahman Wahid, der wiederum von seiner Stellvertreterin abgelöst wurde. 2004 gewann der ehemalige Armeegeneral Susilo Bambang Yudhonyono von der Demokratischen Partei die Wahl und leitete seither einer Regierung, der es in wenigen Jahren gelungen ist das große asiatischen Land auf dem Weg der Demokratie voranzubringen, in dem es zu einem Wachstum der Volkswirtschaft kam. In kurzer Zeit ist es dem Land also gelungen den Übergang zur Demokratie zu bewältigen und obschon die Situation unter ethnischen, sozialen und religiösen Gesichtspunkten weiterhin sehr komplex bleibt. (PA) (Fidesdienst, 08/07/2009 – 44 Zeilen, 497 Worte)


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