AFRIKA/MALAWI - “Ihr habt ihn kaum gekannt, er sprach kaum eure Sprache....warum seid ihr dann zu seinem Begräbnis gekommen? Das ist die Kraft des Glaubens, das ist das Christsein”: die Kirche Malawis trauert um den an Malaria verstorbenen italienischen Volontärs

Montag, 6 Juli 2009

Lilongwe ( Fidesdienst)- Die Kirchengemeinde von Mangochi (Malawi) trauert um Giacomo Marcialli, einen vierundsechzig jährigen Unternehmer aus Lurano (in der Provinz Bergamo, Italien), der als er in Ruhestand ging, beschlossen hatte den afrikanischen Bevölkerungen zu helfen, indem er ihnen seine Erfahrung als Bauunternehmer zur Verfügung stellte. Im vergangenen Jahr war er nach Malawi gereist um mit der Vereinigung “Malawi im Herzen” (für die auch seine Schwester Giuditta arbeitet) an der Erweiterung des Krankenhauses von Namandaje im Distrikt Mangochi zu arbeiten).
“Nach jahrelanger beruflicher Aktivität hatte er seine Berufung entdeckt, nämlich Afrika zu helfen und persönlich zur Mission beizutragen. Nachdem er an einigen Missionsprojekten in Camerun mitgewirkt hatte, gelang er nach Malawi, wo seine Schwester Giuditta seit Jahren in der Mission der Sakramentsschwestern in Namwerda wirkt”, erklärte P. Piergiorgio Gamba, ein monfortanischer, seit jahrzehnten in Malawi ansässiger Missionar, gegenüber Fides.
“Im Februar dieses Jahres war Giacomo Marcialli, den Alle Marcello nannten, in der Mission von Namandanje eingetroffen um P. Eugenio Salmaso zu helfen. Zu der Vielzahl von Arbeiten, an denen er mitwirkte, gehört die Vorbereitung der Ordinationsfeier für P. Wilfred Sumani, der in seiner kleinen Kirche mitten im Wald an den Ufern des Malombe-Sees zum Priester geweiht wurde. Und genau an diesem Tag hatte sein Leidensweg begonnen, da er an malaria erkrankte, die dann seinem Leben ein Ende machen sollte.”
Am Montag, den 29. Juni, nach einer Nacht-und Gebetswache, die die christliche Gemeinde der Mission von Namandanje ihm darbieten wollte um ihn auf seiner langen Reise zu begleiten, ist er in der Kirche von del Saint Paul Seminary in Mangochi eingetroffen. Dies ist die Kirche des Seminars, wo die künftigen Priester ihren Berufungsweg beginnen, und es istauch die Kirche, in der die Beerdigungen der Missionare und Priester der Diözese von Mangochi stattfinden. “ Die Kirche war brechend voll, und die Studenten haben auch noch die Säulengänge des Seminars gefüllt. Jungen und Mädchen sind von weither gekommen, um einen ihnen fast unbekannten Weggenossen zu verabschieden, der in einer kleinen Kirche weit entfernt von Mangochi gelebt hatte, und den sie heite als Bruder anerkennen. Das ist die Seele Afrikas. Das ist der wahre Reichtum seiner Dörfer”, sagte P. Gamba.
Mons. Alessandro Pagani, der Bischof von Mangochi, präsidierte die Liturgie zusammen mit anderen Geistlichen der Diözese. In seiner Homelie dankte der Bischof mehrmals den Gläubigen dafür, wie sie Giacomo Marcialli aufgenommen hatten. “Ihr habt ihn kaum gekannt, er sprach kaum eure Sprache....warum seid ihr dann zu seinem Begräbnis gekommen? Das ist die Kraft des Glaubens, das ist Christ-Sein”, sagte Mons. Pagani.
“Giacomo Marcialli wurde in dem Friedhof begraben, in dem auch Mons. Luciano Nervi, Bischof von Mangochi, P. Michele Gotti und Priester der Diözese di Mangochi liegen. Giacomo ist der erste Freiwillige, der zusammen mit Bischöfen und Priestern begraben ist. Seine Verwandten konnten nicht anwesend sein. Die Entscheidung ihn in Malawi ruhen zu lassen wurde von der christlichen Gemeinde von Mangochi als ein großes Geschenk empfunden”, sagte P. Gamba. “Es sind junge Menschen, die von dem erbe, das Giacomo ihnen hinterlassen hat, lernen wollen. Sie sind die Kirche im Jahr 2009, dem Jahr der Synode für Afrika. Wir danken Giacomo, der an sie geglaubt hat. Wir danken dieser immer neuen Kirche” schloss der Missionar. (L.M.) (Fidesdienst 6/7/2009)


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