AFRIKA/KONGO RD - Human Rights Watch spricht von Tausenden von Toten und von Vergewaltigungen im Osten Kongos; Aufruf des Bischofs Butembo-Beni den Gewaltopfern zu helfen.

Freitag, 3 Juli 2009

Kinshasa (Fidesdienst) – Seit Januar wurden im Osten der Demokratischen Republik Kongo 1500 Zivilpersonen getötet und tausende von Frauen und Mädchen von rwandesischen Hutu-Rebellen der Demokratischen Kräfte für die Befreiung Rwandas (FDLR) und von ugandischen Rebellen der Widerstandsarmee des Herrn (LRA), sowie von Soldaten der kongolesischen Streitkräfte vergewaltigt.
Dies wurde in einem Bericht der internationalen humanitären Organisation Human Rights Watch (HRW) am 2. Juli bekannt gegeben.
Das Dokument verurteilt zwar die kongolesischen Militärs, bekräftigt aber auch, dass die Hauptveranwortlichen für die humanitäre Krise in Nord-Kivu (im Osten der Dem.rep.Kongo an der Grenze zu Rwanda) und im Distrik von Ober-Uélé ( im äußersten Nordosten an der Grenze zu Uganda und Süd-Sudan) die rebellen der FDRL bzw. der LRA sind. Trotz der kürzlichen militärischen Operationen seitens der kongolesischen Streitkräfte in Zusammenarbeit mit denen von Rwanda, Uganda und Süd-Sudan und mit Unterstützung der UN-Mission im Kongo (MONUC), töten, vergewaltigen und rauben diese beiden Gruppierungen weiterhin unter den Bevölkerungen dieser beiden Gebiete (s. Fidesdienst 14/5/2009, 28/5/2009, 3/6/2009, 8/6/2009 e 10/6/2009). Human Rights Watch kritisiert energisch die Art und Weise, in der die militärischen Operationen dort durchgeführt werden: sie haben der Zivilbevölkerung nur geringen Schutz geboten gegen die gezielten und brutalen Angriffe der rebellen.” In dem Bericht heißt es weiter, dass “die militärischen Operationen der kongolesischen Regierungstruppen verheerende Folgen für die Zivilbevölkerung hatten, da diese jetzt von allen Seiten angegriffen wird”.
Eine zusätzliche Bestätigung für den Ernst der Lage ist der Appell, den Mons.Melchisédech Sikuli Paluku, der Bischof von Butembo-Beni, an die Gläubigen der Diözese gerichtet hat, indem er sie bat sich solidarisch zu zeigen mit den Eigentümern der im vergangenen Monat an verschiedenen Orden Nord-Kivus von FDLR-rebellen ausgebrannten 800 Behausungen (Kanyabayonga, Kayna, Kaseghe, Butalongola, Bulotwa, Kimputsi, Kamandi,).
In einer am 26. Juni veröffentlichten Botschaft hat Mons. Sikuli Paluku die Gläubigen aufgefordert “mit den Leidenden zu leiden”. Trotz aller wirtschaftlichen Schwierigkeiten ist jeder Gläubige aufgefordert, ein Stück Wellblech als symbolisches Zeichen der Unterstützung bei der eigenen Gemeinde abzugeben, damit die Obdachlosen sich ein neues Dach bauen können.
Der Appell des Bischofs von Butembi-Beni wurde von Gläubigen positiv aufgenommen, die in dieser Initiative nicht nur eine
Geste der Solidarität mit den Gewaltopfern sehen, sondern auch eine Art friedlichen Widerstand gegen die FDLR und diejenigen, die diese Gruppen finanzieren um so die lokalen Bevölkerungen zur Flucht zu zwischen und damit freie Hand bekommen, den immensen Reichtum dieser gepeinigten Region auszubeuten. (L.M.) (Fidesdienst 3/7/2009)


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