AFRIKA/GUINEA BISSAU - Präsidentschaftswahlen: zweite Wahlrunde für die Stichwahl zwischen Kumba Yala und Malam Bacci Sanha wurde auf den 2. August anberaumt

Freitag, 3 Juli 2009

Bissau (Fidesdienst) – Bei den Präsidentschaftswahlen in Guinea Bissau gibt es eine Stichwahl. Dies kündigte die unabhängige Wahlkommission bei der Bekanntgabe der Ergebnisse der ersten Wahlrunde an, die 28. Juni stattfand (vgl. Fidesdienst vom 25. Juni 2009). Da keiner der Kandidaten eine absolute Mehrheit erhielt, die für einen Sieg bei der ersten Wahlrunde erforderlich ist, werden die beiden Kandidaten mit den meisten Stimmen bei der Stichwahl am 2. August konkurrieren. Es handelt sich um Malam Bacai Sanha, den Kandidaten der Afrikanischen Partei für die Unabhängigkeit Guineas und der Kapverden (PAIGC), der das Land von Juni 1999 bis Mai 2000 regierte und 39,6% der Stimmen auf sich vereinigte, und den ehemaligen Präsidenten Kumba Yala, der 2000 gewählt wurde und bei einem Militärputsch 2003 gestürzt wurde, der 29,4 % der Stimmen erhielt.
Damit wiederholt sich die Wahlentscheidung von 2000. Damals konkurrierten ebenfalls Kumba Yala und Malam Bacai Sanha um das Präsidentenamt, wobei der erstere mit 72% der Stimmen einen klaren Sieg erringen konnte.
Sanha war von 1999 bis 2000 als Übergangspräsident im Amt gewesen, nachdem der vorherige Präsident Vieira bei einem Staatsstreich gestürzt worden war. Letzterer kehrte an die Macht zurück, nachdem er die Wahl im Juli 2005 gewann und wurde von Soldaten im März dieses Jahres unter noch ungeklärten Umständen ermordet (vgl. Fidesdienst vom 2. März 2009). Wie Vieira ist auch Sanha Mitglied der historischen PAIGC, die als ehemaligen Unabhängigkeitsbewegung gegen die Kolonialmacht Portugal kämpfte, und die nach der Unabhängigkeit als Einheitspartei das Land 20 Jahre lang regierte (das Mehrparteiensystem wurde 1994 eingeführt). Sanha, der mit dem Gründer der PAIGC, Amilcar Cabral gekämpft hatte, der 1973 ermordet wurde, stammt aus dem Volk der Beafada, die im Land eine Minderheit (7% der Gesamtbevölkerung) sind. ER studierte Politikwissenschaft an der Universität Ostberlin in der DDR und ist Muslim. Seine Partei verfügt über die Mehrheit der Sitze in der Nationalversammlung, wo sie 67 der insgesamt 100 Abgeordneten stellt.
Kumba Yala wurde 2000 zum Präsidenten gewählt und verkörperte den Wunsch nach einer politischen Wende, doch er machte sich bei der Mehrheit der Bevölkerung wegen seiner schlechten Wirtschaftspolitik unbeliebt. Auf der Basis einer breiten Zustimmung unter der Bevölkerung stürzte die Armee ihn bei einem Putsch im Jahr 2003. Kumba Yala stammt aus dem Volk der Balante, einem der größeren Volksstämme des Landes, aus dem auch die meisten Militärs stammen. Kumba Yala studierte Philosophie in Lissabon und trat vor kurzem zum Islam über. (LM) (Fidesdienst, 03/07/2009 – 34 Zeilen, 414 Worte)


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