EUROPA/ITALIEN - Insgesamt 250 Schüler der Italienischkurse der Schule „Louis Massignon“ der Gemeinschaft Sant’Egidio aus 30 Ländern erhalten ihr Abschlussdiplom: in 20 Jahren haben über 5.000 ausländische Schüler die Kurse besucht

Freitag, 26 Juni 2009

Neapel (Fidesdienst) – Am Sonntag, den 28. Juni um 17.00 Uhr wird die Schule „Louis Massignon“ beim Sitz der Gemeinschaft Sant’Egidio in Neapel (Via S. Nicola al Nilo, 4) an 250 Schüler aus 30 Ländern die Abschlussdiplome der Italienischkurse überreichen. Im Anschluss wird das Schuljahr mit einem multiethnischen Fest zu Ende gehen. Dieses Jahr gab es 10 Klasse verschiedener Stufen mit insgesamt 400 ausländischen Schülern. Bei den Schülern handelt es sich um Altenpfleger, Haushaltshilfen, Babysitter, Ober, Arbeiter und Bauarbeiter. Die Kurse finden am Montagabend, am Donnerstagnachmittag und am Sonntagmorgen statt, damit die Schüler je nach der zur Verfügung stehenden Freizeit den geeigneten Termin aussuchen können.
Die Schule Louis Massignon wurde in Neapel im Herbst 1989 kurz nach dem Tod von Jerry Essan Maslo eröffnet. Der junge südafrikanische Flüchtling war bei einem Raubüberfall in Villa Literno in der Nähe von Neapel 1989 getötet worden. Dies war für die Gemeinschaft von Sant’Egido Anlass die Präsenz der Zuwanderer in Kampanien nach dem tragischen Ereignis von einem andern Blickwinkel aus zu betrachten. Jerry besuchte selbst die Massignon-Schule in Rom und arbeitet im Sommer auf den Feldern in der Umgebung von Caserta bei der Tomatenernte.
Seit der Eröffnung im Jahr 1989 besuchten rund 5.000 Schüler die Italienischkurse für Ausländer in Neapel. Sie kommen aus allen Ländern: anfangs waren die Afrikaner in der Überzahl, nachdem die neuen Zuwanderungsgesetze die Einreise für Zuwanderer aus diesem Kontinent erschwerten, nahm insbesondere die Zahl der Schüler aus Osteuropa zu. Konstant blieb im Laufe der Jahre die Zahl der Schüler aus Lateinamerika und Sri Lanka. Die Schule wurde damit auch zu einer Beobachtungsstelle für die Entwicklung der Zuwanderung in der süditalienischen Region. Die Schüler leben und arbeiten nicht nur in Neapel sondern auch in der Umgebung von Caserta (Villa Literno, Castelvolturno) und anderen Vororten in der Region. (SL) (Fidesdienst, 26/06/2009 – 26 Zeilen, 324 Worte)


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