ASIEN/INDONESIEN - Präsidentschaftswahlen in Indonesien: Religiöse Minderheiten fordern Garantien und Rechte

Freitag, 12 Juni 2009

Jakarta (Fidesdienst) – Sicherheitsgarantien und Achtung der Menschen- und Bürgerrechte vordern die religiösen Minderheiten in Indonesien bei der Wahlkampagne für die Präsidentschaftswahlen, die am 8. Juli im bevölkerungsreichsten muslimischen Land der Welt stattfinden.
Insgesamt 176 wahlberechtigte Bürger haben die Wahl zwischen dem scheidenden Präsidenten Susilo Bambang Yudhoyono und zwei weiteren Kandidaten: Megawati Sukarnoputri (die bereits von 2001-2003 Staatspräsidentin war und Tochter des ersten indonesischen Präsidenten Sukarno ist); und der gegenwärtige stellvertretende Präsident Yusuf Kalla, der gegen den Präsidenten antritt, nachdem es den beiden nicht gelungen war, eine Absprache zu treffen.
Yudhoyono verspricht seinen Wählern ein „Reformprogramm“ und die „Bekämpfung der Korruption“. Und er kann sich damit rühmen, dass er das Land trotz Weltwirtschaftskrise zu einem Wirtschaftswachstum von 4,4% des Bruttoinlandsprodukts im ersten Quartal 2009 geführt hat. Der scheidende Präsident wird von einer Koalition unterstützt, der auch die größten islamischen Parteien angehören, denen es nicht gelungen ist, einen eigenen Kandidaten aufzustellen.
Megawati Sukarnoputri möchte unterdessen an der Spitze der Indonesischen Demokratischen Partei des Kampfes (PDI-P) auf die politische Szene zurückkehren: dabei hat sie sich jedoch mit dem sehr umstrittenen ehemaligen Armeegeneral Prabowo Subianto verbündet, der für das Amt des stellvertretenden Präsidenten kandidiert.
Unterdessen fordern die religiösen Minderheiten des Landes, darunter auch die christlichen Kirchen die Umsetzung der „Pancasila“ (fünf Prinzipien, auf denen der indonesische Staat gründet) und die Beendigung der Islamisierung der Gesellschaft.
In den vergangenen Tagen haben die indonesischen Bischöfe die Gläubigen zu einer Stimmabgabe „nach dem eigenen Gewissen“ aufgerufen, dabei sollen sie den Kandidaten wählen, „der sich am besten für das Wohl des Landes einsetzt“. In diesem Zusammenhang warnen sie vor der Instrumentalisierung religiöser Symbole zu politischen Zwecken.
Im April dieses Jahres fanden in Indonesien bereits Parlamentswahlen statt. (PA) (Fidesdienst, 12/06/2009 – 28 Zeilen, 287 Worte)


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