AFRIKA/SOMALIA - Weiterhin Kämpfe und neue Opfer unter den Journalisten

Montag, 8 Juni 2009

Mogadiscio ( Fidesdienst)- Die Situation in Somalia wird immer schwieriger und chaotischer; die Kämpfe flammen wieder auf zwischen den Truppen der nationalen Übergangsregierung und den Rebellen, die vom extremistischen Flügel der Shebab-Bewegung unterstützt werden und möglicherweise Verbindung zum internationalen Jihadismus haben.
Unter den Opfern ist der Direktor von Radio Shabelle, Mukhtar Mohamed Hirabe, der in einem Hinterhalt auf dem Bakaro-Markt in Mogadiscio von mindestens 3 bewaffneten Männern getötet wurde. Bei dem Attentat wurde auch der Programmdirektor des Radiosenders, Ahmed Tajir, ermordet.
Am 4. Februar dieses Jahres war Hirabe bei einem Anschlag – ebenfalls auf dem Bakaro-Markt – unverletzt davon gekommen, während damals der Direktor von Radio Horn Afrik, Said Tahliil Ahmed getötet wurde.
In den vergangenen 2 Jahren wurden auf dem Bakaro-Markt mehrere Journalisten und andere bekannte Persönlichkeiten der somalischen Gesellschaft ermordet. 2009 wurden noch zwei weitere Journalisten von Shabelle Media Network umgebracht. All diese Menschen haben ihr Engagement für die Information der lokalen Bevölkerung und der internationalen Öffentlichkeit über die Geschehnisse in dem seit 20 Jahren im Chaos steckenden land mit dem Leben bezahlt.
Die militärischen Kämpfe haben sich auf die Stadt Wabho, 400 km von Mogadiscio entfernt, konzentriert, wo bei den letzten, 3 tage andauernden, intensiven Kämpfen wenigstens 130 Menschen getötet wurden. Auch einer der wichtigsten Rebelleanführer, Sheik Hassan Dahir Aweys , einer der wichtigsten Rebelleanführer, sei dabei schwer verwundet worden.
Nach den Informationen des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen (UNHCR) mussten 96.000 Somalis ihre Behausungen in Mogadiscio seit dem 8. Mai verlassen, als die Auseinandersetzungen zwischen den Regierungstruppen und den bewaffneten Oppositionsgruppen begannen. In der dem Fiedesdienst übermittelten Erklärung des UNHCR heißt, dass vermutlich 35.000 dieser Menschen , denen die Mittel zur Flucht fehlen, noch in der Stadt selbst nach Unterkommen in sichereren Vierteln suchen. Ungefähr 26.000 Menschen konnten in provisorische Flüchtlingslager in dem sog. Afgooye-Korridor, ca. 30 km süd-östlich von Mogadiscio, zu den bereits dort befindlichen 400.000 Flüchtlingen entkommen. Weitere 35.000 Menschen sind in andere Teile Somalias geflohen, wieder andere in die angrenzenden Länder.
Nach Angaben der lokalen UNHCR-Vertreter in Somalia haben ca. 2000 Menschen ihre Absicht erklärt die Grenze zu Kenya zu überqueren. Mehr als 1000 seien bereit ihr Leben zu riskieren für die gefährliche Reise über den Golf von Aden nach dem Yemen. 600 Personen seien in Richtung Äthiopien geflüchtet. Im angrenzenden Kenya seien die täglichen Flüchtlingsankünfte in der letzten Woche von 100 auf 200 angestiegen. Seit Beginn des Jahres sind in Kenya ca. 32.000 Menschen eingetroffen, was die Gesamtzahl somalischer Flüchtlinge in diesem Land auf 297.000 belaufen lässt (L.M.) (Fidesdienst 8/6/2009


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