AFRIKA/GUINEA BISSAU - „Er plante einen Staatsstreich“, heißt es in einer offiziellen Verlautbarung zum Tod des Präsidentschaftskandidaten für die Wahl am 28. Juni: er wurde von Regierungssoldaten ermordet

Freitag, 5 Juni 2009

Bissau (Fidesdienst) – Baciro Dabou wollte sich bei den Wahlen am kommenden 28. Juni in Guinea Bissau für das Amt des Präsidenten bewerben. Er wurde am 5. Juni von Regierungssoldaten in seiner Wohnung ermordet. In einer Verlautbarung des Innenministeriums, die dem Fidesdienst vorliegt heißt es, dass Baciro Dabou an der Planung eines Staatsstreichs beteiligt war, den er mit anderen vorbereitete: „Darunter auch Helder Proenca, ein enger Mitarbeiter von Präsident Joao Bernardo Vieira, der im vergangenen März ermordet wurde“, so einheimische Beobachter, die aus Sicherheitsgründen nicht namentlich genannt werden wollen.
Wir aus der Verlautbarung des Innenministeriums hervorgeht, soll der Staatsstreich von einem „selbsternannten Hochkommando der Republikanischen Kräfte für die Wiederherstellung der konstitutionellen und demokratischen Ordnung“ geplant werden, Das Komplott soll von Dakar in Senegal aus geplant werden und habe die Ermordung des Generalstabsführers der Streitkräfte, José Zamorra Induta und des Premierministers Carlos Gomez Junior vorgesehen; außerdem sollte der Interims-Präsident und die Regierung zum Rücktritt gezwungen werden; der Präsident der Republikanischen Kräfte für die Wiederherstellung der konstitutionellen und demokratischen Rechte sollte die Machtbefugnisse des Präsidenten übernehmen; die Nationalversammlung und der Staatsrat sollten aufgelöst und vom Hochkommando abgelöst werden.
Wie das Innenministerium zu der Operation zur Festnahme der für das mutmaßliche Komplott durch die Militärpolizei mitteilt: „Haben sich einige Personen ergeben, ohne Widerstand zu leisten, andere, die sich den Sicherheitskräften widersetzten wurden bei einem Schusswechsel tödlich verletzt.“
Internationale Beobachter wollen jedoch aus Kreisen der Leibwache des Präsidenten erfahren haben, dass Baciro Dabou von den Soldaten kaltblütig in seinem Schlafzimmer ermordet wurde.
„Die Lage in Bissau ist derzeit ruhig“, so Beobachter gegenüber dem Fidesdienst, „doch man wird die Wahl vom 28. Juni sehr wahrscheinlich verschieben müssen.“ (LM) (Fidesdienst, 05/06/2009 – 29 Zeilen, 296 Worte)


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