AMERIKA/BOLIVIEN - „Unser Volk ist christlich und möchte dies auch weiterhin bleiben und es bringt dies auf vielfältige Weise zum Ausdruck“, so die Bischöfe zum Abschluss der Vollversammlung

Mittwoch, 29 April 2009

Cochabamba (Fidesdienst) – Am Ende ihrer 87. Vollversammlung, die vom 23. bis 28. April tagte, veröffentlichten die Bischöfe Boliviens eine Botschaft. Im Rahmen der Vollversammlung wurde am Sonntag, den 26. April, im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes auch die Nationale Mission offiziell eröffnet. Der heiligen Messe stand der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kardinal Julio Terrazas vor, es konzelebrierten alle Bischöfe des Landes. „Als Anhänger Jesu möchten wir in der kirchlichen Gemeinschaft demütig und treu den Auftrag der Frohbotschaft unter unserem Volk erfüllen… Unter dem Motto ‚Jünger und Missionar: höre, lerne und verkünde’ möchten wir einen Weg einschlagen, der uns zur persönlichen Begegnung mit Christus und zur Umkehr führt, damit das Leben in Gott in jedem Christen und in allen unseren Gemeinden neu beginnt“, so die Bischöfe in ihrer Schlussbotschaft. In Anbetracht, dass „ein starker Anstoß notwendig ist, der viele Christen aus ihrer Gleichgültigkeit weckt und sie zu einem authentischen, persönlichen und gemeinschaftlichen Leben führt“.
Auf der anderen Seite appellieren die Bischöfe im gegenwärtigen Kontext „in dem man Bolivien mit sich widersprechenden Positionen eine neue Konfiguration geben will“, an christliche Laien mit der Bitte, sich nicht zu fürchten und „ein klares Zeugnis von ihrem Glauben an Gott abzulegen, der die Geschicke jedes Menschen und der ganzen Gesellschaft leistet“. „Unser Volk ist christlich und möchte dies auch weiterhin bleiben und es bringt dies auf vielfältige Weise zum Ausdruck“, heißt es in der Botschaft. Deshalb müsse der laizistische Staat das Recht auf Wahl und Ausübung der Religion und den sich daraus ergebenden Beitrag zum sozialen Leben und die gegenseitige Autonomie von Kirche und Staat respektieren.
Sorge bereitet den Bischöfen „die Armut, unter der viele Menschen leiden“. Diese Situation könne sich durch die Weltwirtschaftskrise noch zuspitzen. Die Kirche werde jedoch auf der Grundlage ihrer Option für die Armen auch weiterhin „den Menschen in den ärmsten und verletzlichsten Gesellschaftsschichten weiterhin durch Bildungsstätten, Krankenhäuser, Gesundheitseinrichtungen, Waisenheime und Sozialheime und andere soziale Einrichtungen helfen, die in den verschiedenen Teilen des Landes tätig sind, in denen die Kirche präsent ist.“
Außerdem bitten die Bischöfe um Maßnahmen zur Bekämpfung von Gewalt, die in diesem Augenblick besonders notwendig seien. In diesem Zusammenhang erinnern sie auch an eine Episode, bei der die Kirche Gegenstand von Gewalt wurde: nämlich den jüngsten Anschlag auf die Wohnung von Kardinal Terrazas, „ein Attentat, das sich sowohl gegen seine Person, als auch gegen die ganze Kirche wendet“. Sie fordern „rasche Aufklärung der Ereignisse, damit so etwas keiner Person mehr widerfährt.“
Der Aufruf zum Frieden sei in diesem Augenblick besonders dringlich, wenn man berücksichtige, dass im Land die Zeit der Wahlkampagne beginne, die mit den Wahlen am Ende des Jahres ende. „Das Land hofft, dass dieses Ereignis, das für das Leben des Landes so wichtig ist, nicht durch Betrug und Lügen beeinträchtigt wird oder durch gewaltsame Konfrontation, Beleidigungen und Einzelinteressen, die mit dem Gemeinwohl nicht vereinbar sind“, so die Bischöfe. (RG) (Fidesdiesnt, 29/04/2009 – 41 Zeilen, 497 Worte)


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