ASIEN/BANGLADESCH - Bericht 2008 über die Menschenrechte in Bangladesch: Notstand wegen der Folter, Missbrauch der Frauen, Freiheiten und Rechte der Minderheiten

Dienstag, 31 März 2009

Dacca (Fidesdienst ) – Der Weg der Achtung der Menschenrechte in Bangladesch ist ein harter und schwieriger Weg: in vielen Bereichen besteht ein echter Notstand, weit entfernt von den annehmbaren Standards. Das erklärt der detaillierte „Bericht über die Menschenrechte 2008“, der vor kurzem von der bengalischen Nichtregierungsorganisation „Odhikar“ (was in bengalischer Sprache „Rechte“ bedeutet) veröffentlicht wurde, die 1994 durch die Initiative einer Gruppe von Aktivisten, Anwälten, Politikern und Repräsentanten sozialer Bewegungen entstanden war, die als besondere Aufgabe die Förderung und den Schutz der Menschenrechte in Bangladesch übernommen haben.
Der Bericht fokussiert diverse Themen und analysiert den Gang des politischen und sozialen Lebens im Land, berichtet über die Übertretungen und die Missbräuche, die in der Zeit begangen wurden, als der „Notstand“ in Kraft war, der im Dezember 2008 endete.
Einige Kapitel handeln von der Folter und der Gewalt gegen Frauen, aber es wird auch das Thema der außergerichtlichen Tötungen angeschnitten und die Rechte der Minderheiten, die von den Aktivisten der Menschenrechte erlittenen Einschüchterungen, die Missbräuche und die Ausbeutung der Arbeiter und der Bauern. Der Bericht erklärt besorgt, dass die Folter eine gängige Praxis geworden ist: das geschieht, weil diejenigen, die sie anwenden, nicht strafrechtlich verfolgt werden.
Die Folter wird regelmäßig von der Polizei angewandt, um Geständnisse zu erzwingen und wird quasi als Routine betrachtet, was noch schlimmer ist. In der Gesetzgebung Bangladeschs wird sie nicht als Straftat angesehen, auch wenn Bangladesch die internationale Vereinbarung gegen die Folter unterzeichnet hat. Ein trauriges Phänomen ist weiterhin jenes der willkürlichen Verhaftungen, die während des Ausnahmezustands sehr zahlreiche waren: im Juni 2008 wurden über fünfzigtausend Personen verhaftet, die den Parteien angehörten, ohne die normalen Prozeduren zu berücksichtigen.
Der Alarm von „Odhikar“ betrifft auch die Fälle der Gewalt gegen Frauen, die in Bangladesch sehr verbreitet ist. Die Zahl der Frauen, die Gewalt erfahren – was Vergewaltigung, Gewalt aufgrund der Mitgift, Schläge, Torturen und Mord umfasst – ist besonders in den armen Schichten der Gesellschaft hoch, vor allem bei den Frauen, die in ländlichen Gebieten wohnen, innerhalb und außerhalb der häuslichen vier Wände. Unter den Gründen für die Gewalt sind die Schwierigkeit, Zugang zum Rechtssystem zu haben, die Korruption der Polizei, die schlechte Verwaltung, die Unwissenheit bezüglich des Gesetzes, die schlechte medizinische Versorgung. Obwohl sie eine Minderheit in einem muslimischen Land sind, haben die christlichen Kirchen in Bangladesch in den letzten beiden Jahren mehrmals die Stimme erhoben zur Verteidigung der Menschenrechte und für die Achtung der Würde eines jeden menschlichen Wesens. (PA) (Fidesdienst 31/3/2009 Zeilen 36 Worte 419)


Teilen: