AFRIKA/KONGO RD - Friedensabkommen in Nord-Kivu unterzeichnet

Dienstag, 24 März 2009

Kinshasa (Fidesdienst )- Das Friedensabkommen zwischen der Regierung und den Rebellen des Nationalkongresses zur Verteidigung des Volkes (CNDP) in Nord-Kivu, im Osten der Demokratischen Republik Kongo, wurde unterzeichnet. Das Abkommen wurde am gestrigen 23. März in Goma besiegelt, der Hauptstadt von Nord-Kivu, vom Minister der regionalen und internationalen Zusammenarbeit Raymond Tshibanda und vom Leader der Rebellen, Désiré Kamanzi, im Beisein von Olusegun Obasanjo, dem ehemaligen Präsidenten Nigerias und Sonderbeauftragen des Generalsekretärs der Vereinten Nationen für die Krise in Kivu.
Die Vereinbarung steht am Ende eines Friedensprozesses (Nairobi III genannt), der unter der Ägide der UNO und der Afrikanischen Union begonnen wurde, um die im Sommer 2008 ausgebrochene Krise zu lösen, als die Rebellenbewegung unter Führung von Laurent Nkunda eine Militäroffensive geführt hat um „die lokalen Völker der Tutsi zu verteidigen“, die durch die Soldaten der ruandischen Hutu bedroht wurden, welche von 1994 im Gebiet Zuflucht gefunden hatten. In Wirklichkeit verbarg der Konflikt präzise ökonomische Interessen zur Ausbeutung der Region (vom Coltan bis zum Gold), eine Tatsache, die mehrere Male von der katholischen Kirche angeprangert wurde (siehe Fides 14/10/2008 e 11/11/2008 ).
Die Situation begann sich zu entspannen im Anschluss an die Vereinbarung zwischen der Demokratischen Republik Kongo und Ruanda - das von vielen als Sponsor des CNDP bezeichnet wurde – eine Vereinbarung, die zur Festnahme von Nkunda durch die ruandischen Autoritäten geführt hat und zum Beginn der gemeinsamen militärischen Operationen von Kongo-Ruanda gegen die Hutu-Kämpfer, die sich noch im kongolesischen Territorium befinden. Die Offensive startet am 20. Januar mit der Ankunft der ruandischen Truppen in Nord-Kivu, die das kongolesische Herr unterstützten. Die militärischen Operationen zogen sich bis Ende Februar, als die Soldaten von Kingali in die Heimat zurückkehrten.
Das in Goma unterzeichnete Abkommen wird „Vereinbarung von Ihussi“ genannt, nach dem Namen des Hotels, in dem die Unterzeichnung stattfand. Sie sieht folgendes vor: dass der CNDP auf die bewaffneten Kämpfe verzichtet und sich in eine politische Bewegung wandelt; die Befreiung der inhaftierten Rebellen, den Erlass eines Amnestie-Gesetzes zu Gunsten der ehemaligen Kämpfer durch die Regierung von Kinshasa
Die kongolesische Presse begrüßt das Abkommen, hebt jedoch hervor, dass die Gefahr besteht, dass der Versuch, sich der lokalen Reichtümern zu bemächtigen nicht mehr durch militärische Mittel verfolgt wird, sondern mit einem Plan der territorialen Neukonfiguration, wenn sie der Regierung entzogen werden. Es wird eine Studie vom Dezember 2008 zitiert, die eine Teilung von Nord-Kivu auf „soziologischer Basis“ vorsieht. Im Dokument sieht vor, in Nord-Kivu zwei Provinzen einzusetzen: den Großen Norden, der Beni und Butembo umfassen würde und den Großen Süden, zu dem Masisi, Rutshuru und Walikale gehören würden.
Die erste Provinz wäre hauptsächlich von Personen der Ethnie Nande bewohnt, während in der zweiten Völker der Ethnien Hunde, Hutu und Tutsi wären. Die Urheber dieses Vorschlages behaupten, dass die Konflikte wegen des Grundes und der Ethnien, die Nord-Kivu belasten, durch die Kontraste der verschiedenen Ethnien kommen, die dort wohnen und dass diese neue Teilung in der Verwaltung sie verhindern könnte. Andere Analysen heben hervor, dass dieser Vorschlag erlauben würde die Zonen von Masisi, Rusthuru et Walikale vom Rest Nord-Kivus zu trennen, wenn er sich verwirklichen würde; d.h. jener Zonen, die den größten Reichtum an Mineralien besitzen und die aus ökonomischer und politischer Sicht dann letztendlich auf die angrenzenden Länder lasten würden. (L.M.) (Fidesdienst 24/3/2009 Zeilen 38 Worte 517)


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