EUROPA/ITALIEN - Vom internationalen Forum der Universitäten der Einsatz “die Pastoral der Universitäten zu verstärken, um das Wachstum des Glaubens der neuen Generationen zu fördern und die christlichen Gemeinden zu einem neuen und fruchtbaren Dialog mit den Kulturen aller Völker zu ermutigen“

Dienstag, 17 März 2009

Rom (Fidesdienst ) – “Die Zelebration des Paulusjubiläums war, wie der Papst hervorgehoben hat, eine wichtige Etappe des Wegs der Universitätspastoral in der Welt. Das internationale Forum der Universitäten mit der Teilnahme von über 500 Akademikern aus 65 Ländern aller Kontinente war eine Gelegenheit dafür, die Erfahrung der bisherigen Universitätspastoral zu teilen und die Grundlagen für eine organischere und einschneidende Tätigkeit zu legen.“ Das sind die Gedanken von Msgr. Lorenzo Leuzzi, Direktor des Vikariats von Rom, am Ende der vier Tage intensiver Arbeit für das Paulusjubiläum und des internationalen Forums der Universitäten, die von 12. bis 15. März in Rom abgehalten wurden.
Die Delegaten, die Beiträge zum Forum gebracht hatten, waren sich über die geschichtliche Rolle der Kirche einig, die entscheidend für die Auseinandersetzung innerhalb der komplexen heutigen Gesellschaft ist, vor allem in diesem Moment der Krise, in der die Universitätspastoral die Aufgabe haben kann, den interkulturellen Dialog zu vervollständigen und zu verstärken.
„Die Begegnungen, die nach kontinentalen Gebieten unterteilt waren, haben auf lebendige Weise bezeugt, dass in den verschiedenen Ländern der Welt schon ein lebendiger und kreativer Dialog mit den in den Athenäen vorhandenen Kulturen besteht“ so Msgr. Leuzzi, der auf die den verschiedenen kontinentalen Regionen gewidmete Bereiche des Treffens Bezug genommen hat.
Der Dialog und die Enkulturation standen von Anfang an im Zentrum des Treffens. Kardinal Tarcisio Bertone, der Staatssekretär des Vatikans, hat in seiner Eröffnungsansprache im Campidoglio das Ziel des Paulusjahres hervorgehoben und daran erinnert, dass „die Kirche und die Universität dazu berufen sind, mit verschiedener spezifischer Präsenz und Aktion, eine Kultur zu fördern, die fähig ist, auf die wahren und echten Erwartungen des heutigen Menschen zu antworten.“ Vom Jahr 2000 bis heute hat sich die Welt mit außerordentlicher Schnelligkeit verändert, aber „das Evangelium richtet sich an den historisch situierten Menschen, nicht abstrakt, und die Kultur stellt einen Weg dar, die Wahrheit so zu suchen, dass der Mensch sich selbst und die menschliche Familie aufbauen kann.“ In diesem Sinn darf man an das Christentum nicht als eine Realität denken, die die Kultur von außen prägt, sondern als eine schon wirksame geschichtliche Realität im wahrsten Sinne des Wortes, die der kulturellen Verarbeitung eine Fähigkeit zur Untersuchung der Wirklichkeit bietet und die dem heutigen Menschen das Fundament der Wirklichkeit anzeigen kann. Die Gedanken von Kardinale Bertone, wie auch die des Großteils der Redner, drehen sich auch um die aktuelle geistliche, sozialen und finanzielle Krise, die „Völker und Nationen umklammert und die uns auffordert, unermüdliche Arbeiter zu sein, damit Kirche und Universität sich begegnen können, damit die Universität auf die neuen Erwartungen der Gesellschaft antworten könne und die Kirche in der Verkündigung der Gegenwart Gottes in der Geschichte fortschreiten könne.“
In der Darstellung der Einsatzprospektiven am Ende des Forums zitierte Erzbischof Jean-Louis Bruguès, Sekretär der Kongregation für die katholische Erziehung die aktuelle Krise, von der „der Papst sagt, man müsse sie mit klarem Blick, mit Mut und Hoffnung betrachten“ und erklärt:“ Man muss dem heutigen Menschen absolut das Vertrauen in sich selbst wiedergeben, in seine Vernunft, und zeigen, dass gerade der natürlich Gebrauch dieser Vernunft ihn zu einer transzendentalen Prospektive führen kann.“ In diesem „schwierigen und doch begeisternden Kontext“ der Modernität sind wir Pioniere mit dem Auftrag, neue Prospektiven zu öffnen“ versichert Msgr. Bruguès.
Der neue Forschungskurs, der während des Forums vorgeschlagen wurde, geht von dem Satz des heiligen Paulus aus, der für das Jubiläum ausgewählt worden war: „Das, was ihr anbetet, ohne es zu kennen, ich verkünde es euch“. Er nimmt Bezug auf die Begegnung des Paulus am Areopag in Athen, dem kulturellen Zentrum der Stadt und Symbol der gedanklichen Mühe des Menschen, bei dem es „nicht schwierig ist, den Knotenpunkt für die Konstruktion eines neuen Humanismus zu erkennen.“ Es handelt sich um die diakonia der Geschichte, dem von Benedikt XVI erwünschten Prozess, um die Horizonte der Vernunft zu erweitern; die Kultur ist heute eine große Aufgabe für die Katholiken, eine anspruchsvolle und schwerwiegende Art der Nächstenliebe. Der geschichtliche Moment mit seiner tiefen kulturellen Krise hat die Menschheit auf brutale Weise getroffen und der Übergang zu einem neuen Humanismus ist nicht leicht. Wie Msgr. Leuzzi erinnert, „ist den Personen an den Universitäten die Aufgabe anvertraut, der Kirche zu helfen diesen Übergang zu vollziehen, indem sie jene spezifische Form der intellektuellen Nächstenliebe auszuüben, von der der Papst gesprochen hat.“
Laut Msgr. Leuzzi „ist eine neue Zeit für den Einsatz aller Partikularkirchen angebrochen, vor allem jener, in denen eine akademische Gemeinde besteht. Es ist der Wunsch des Papstes, dass jede Partikularkirche eine organische Universitätspastoral aktiviert, die für die Bildung der neuen Generationen und die Entwicklung einer neuen Beziehung Evangelium - Geschichte entscheidend ist, die das Herz der Neuevangelisierung darstellt.“
Die 700 Teilnehmer aus den akademischen Kreisen der ganzen Welt haben Papst Benedikt XVI ihre Nähe ausgesprochen durch eine am Ende der Arbeiten an den Heilige Vater gesandte Erklärung.
Im Dokument liest man: „Die Beiträge Seiner Heiligkeit zur Universität stellen ein wertvolles Geschenk dar, um die christliche Präsenz in der Universität neu zu lancieren und neue Forschungswege für die Konstruktion eines neuen Humanismus zu fördern.“ In der Sorge um die aktuelle soziokulturelle Situation haben die Delegaten dem Papst ihre Bestreben nach Einsatz und konstantem Zeugnis mitgeteilt, mit „Mut und Kreativität die einzigartige Erfahrung der intellektuellen Nächstenliebe“ auszudrücken.“ Das ist also der Weg, den die Repräsentanten der katholischen akademischen Welt und vor allem jene der kontinentalen Bischofskonferenzen unterstützen, die mit den delegierten Bischöfen beim Forum waren, um ein organisches kulturelles Projekt zu erarbeiten. „Durch ihr Lehramt geleitet, wollen wir die Universitätspastoral stärken, um das Wachstum im Glauben der neuen Generationen zu fördern und die christlichen Gemeinden zu einem neuen und fruchtbaren Dialog mit den Kulturen aller Völker zu ermutigen.“ (F.M.) (Fidesdienst 17/3/2009; Zeilen 77, Worte 977)


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