AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Mitarbeiter des katholischen Radiosenders „Radio Maria“ in Bukavu berichten vom Angriff der Rebellen: „Die Gottesmutter hat ihren Radiosender und ihre Kirche beschützt“

Freitag, 18 Juni 2004

Bukavu (Fidesdienst) - Während der Belagerung von Bukavu, dem Hauptstadt der ostkongolesischen Region Kivu, die mehrere Tage lang von Banyamulenge (aus Ruanda stammenden Tutis, die seit Jahrzehnten im Kongo leben) besetzt wurde, wurde auch der katholische Radiosender der Diözese Bukavu „Radio Maria, Friedenskönigin“ angegriffen. „Unser Radiosender ist seit langem ein beliebtes Ziel der Banymulenge. Seit Monaten werfen sie dem Radiosender vor in Absprache mit dem Generalvikar der Diözese, Mgr. Francois Xavier Maroy und Herrn Didace Kningini Hass zu schüren und zum Völkermord aufzurufen. In einer Verlautbarung, die von Radio Mandeleo in Bukavu verlesen wurde, Hatte der Verantwortliche der ‚Muteuelle des Banyamulenge’ in Bukavu, ein gewisser Herr Kadage, den Radiosender der Diözese mit dem Radiosender „Tausend Hügel“ aus der Zeit des Völkermords in Ruanda im Jahr 1994 verglichen.
Am vergangenen 2. Juni hatten aufständische Soldaten unter Leitung Mutebesi, dien Sitz des Radiosenders in der Avenue Mbaki unter Beschuss genommen. Anhand verschiedener Augenzeugenberichte konnte ich in gewissem Sinn und nicht ganz vollständig, die Ereignisse rekonstruieren. Am Nachmittag des 2. Juni herrschte in der ganzen Stadt Chaos und zahlreiche Zivilisten befanden sich auf der Flucht.
Auf der „Place Nyawere“ versuchten Rebellen das Bildnis von Erzbischof Munzihirwa zu zerstören, der 1996 während des Bürgerkriegs ermordet worden war. Es wurden 17 Einschüsse gezählt. Wahre Zeugen sind immer lästig, auch wenn sie tot sind…
Dieselben Soldaten fragten Passaten nach dem Sitz von Radio Maria. Nur 10 Minuten später waren Schüsse in der Avenue Mbaki und in der Umgebung der Bischofsresidenz zu hören. Während einige Soldaten versuchen die Tür des Radiosenders einzutreten, stiegen anderer durch die Fenster ein, nachdem sie die Scheiben zertrümmert hatten. Auf das Schloss der Tür wurden drei Schüsse abgegeben, doch wie durch ein Wunder ging sie trotzdem nicht auf. Ein Schuss fiel vor der Tür auf den Boden, zwei weitere drangen durch die Eisentür in die Büroräume ein, von denen einer im Büro des Direktors und der andere fünf Meter vom Bild der Gottesmutter entfernt liegen blieben.
Ich persönlich glaube an Wunder. Wenn ich die vielen kleinen und große Kugeln ehe, die in der Umgebung der Kathedrale von Bukavu und entlang der Straßen in Mbaki abgeschossen wurden, dann wird das Wunder fast greifbar. Die Gottesmutter hat ihren Radiosender und ihre Kirche beschützt.“. (LM) (Fidesdienst, 18/6/2004 - 32 Zeilen, 390 Worte)


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