AMERIKA/VENEZUELA - Der Rat der Laien tadelt das Klima der Gewalt im Hinblick auf das nächste Referendum und ruft für den 11. Februar einen Tag des Gebetes und des Friedens aus.

Dienstag, 10 Februar 2009

Caracas (Fidesdienst ) – Der Nationalrat der Laien von Venezuela tadelte in einem Bericht vom 6. Februar die „wachsende konfliktuelle Situation im Land, die sich in einer unbarmherzigen Gewalt ausdrückt, nicht nur gegen das Leben der Personen, sondern auch gegen religiöse Werte und Einrichtungen“ und rief für Mittwoch, 11. Februar, einen Tag des Gebetes und des Friedens aus.
Das Klima im Land ist sehr heiß geworden, aufgrund der heftigen Polemik durch die Ankündigung des Referendums für die unbestimmte Wiederwahl des Präsidenten und anderer Ämter der Regierung am Sonntag, den 15. Februar. Gruppen, die gegen der Regierung entgegenstehen, haben in den letzten Wochen Sitze politischer und religiöser Institutionen mit Tränengas angegriffen, darunter die Apostolische Nuntiatur. Sie haben die Synagoge von Caracas und am letzten Wochenende eine Pfarrei in der östlichen Region der Hauptstadt profaniert.
Als venezuelanische Katholiken - so liest man im Bericht – weisen wir die Verachtung des menschlichen Lebens und die Idee, das Leben wäre nichts wert, die Mord und die Entführungen zurück. Wir weisen die gewaltsamen Reden zurück, die voll sind von Worten des Hasses und die die Spaltung unter die Venezuelaner bringen - egal von welcher Seite sie kommen.“
Gleichzeitig verurteilt er erneut die wiederholten Angriffe auf die Apostolische Nuntiatur, die „nicht nur eine Aggression gegen die Botschaft sind, sondern vielmehr eine direkte Beleidigung des Heilige Vaters und der ganzen katholischen Kirche“ darstellen, so wie „die Profanierung der Synagoge von Tiferet in Caracas und die jüngsten Angriffe auf die jüdische Gemeinde als antisemitische Haltungen, die Venezuela bisher unbekannt waren“ betrachtet werden.
Nachdem präzisiert wurde, dass “die Religion ein wesentlicher Teil der Kultur der Völker” ist, erinnern die Unterzeichnenden daran, dass „der Staat die Pflicht hat, die Religionsfreiheit zu achten, die ein grundlegendes Recht darstellt, das nicht nur von unserer Konstitution anerkannt wird, sondern in allen internationalen Dokumenten über die Menschenrechte.“ Die gewaltsamen Taten stimmen nicht mit der Haltung des Venezuelaners überein, der von Natur aus friedfertig, tolerant und gastfreundlich ist“, so weiter der Text.
Im weiteren spricht der Nationalrat der Laien den Wunsch aus, „eine Zukunft des friedlichen Zusammenlebens aufzubauen auf der Grundlage der menschlichen, gesellschaftlichen und religiösen Werte, die der innerste Kern unserer Nationalität sind“ – eine Zukunft, die nur durch die Bekehrung der Herzen, die Versöhnung und die Verzeihung erreicht werden kann.
Angesichts dieser Gewaltsituation, in der das Land sich befindet, lädt er die Katholiken, alle anderen christlichen Brüder, die Mitglieder anderer religiöser Konfessionen und alle Menschen guten Willens zu einem Tag des Gebetes für den Frieden in Venezuela ein, der am Mittwoch, den 11. Februar, dem Fest unserer lieben Frau von Lourdes, stattfindet.
Der Erzbischof von Caracas, Kardinal Jorge Urosa Savino, hat seine Betroffenheit ausgesprochen über den vandalischen Akt gegen die Kirche San José di Chacao, bei dem das Haupttor und eine der Seitentüren verbrannt wurden. Nach dem Ereignis hat der Erzbischof die Gläubigen des Landes aufgerufen „unsere Kirchen und unseren Glauben zu verteidigen“. Gleichzeitig hat er hervorgehoben, wie wichtig es sei, dass die Katholiken sich vereinigen: „Sorgen wir dafür, dass unseren Kirchen Respekt entgegen gebracht wird und tragen wir dazu bei, dass es bei keiner Gelegenheit zu Gewalt kommt.“ Ebenfalls hat der Kardinal seine Hoffnung ausgedrückt, dass der Wahlkampf vor der Konsultation am 15. Februar friedlich beschlossen wird und dass dieser Friede sich im ganzen Gebiet des Landes und unter seinen Bewohnern ausbreite. Daraufhin hat er alle daran erinnert, dass man mit großer Gewissensfreiheit und Sicherheit zum Wählen gehen müsse, da es sich „um einen wichtigen Moment im Leben der Nation handelt.“ (RG) (Fidesdienst 10/2/2009; Zeilen 47, Worte 606)


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