EUROPA/ITALIEN - „Eine kleine Oase des Hörens und des Schweigens für jeden Tag“: in Rom wurde das Buch „Le Parole e i Giorni - Nuovo Breviario Laico“ von Erzbischof Gianfranco Ravasi vorstellt

Freitag, 6 Februar 2009

Rom (Fidesdienst) – In einem Augenblick mit vielen prekären Situationen in aller Welt möchte dieses Buch mit 366 Zitaten einen konsequenten und auf ein Ziel ausgerichteten Weg vorgeben. Es handelt sich um das Buch ‚Le parole e i giorni – Nuovo breviario laico’ (Verlag: Arnoldo Mondadori Editore) von Erzbischof Gianfranco Ravasi, Präsident des Päpstlichen Rates für Kultur, das im Rahmen der Elea-Konferenz in Zusammenarbeit mit der Kongregation der Söhne von der Unbefleckten Empfängnis und dem römischen Institut IDI vorgestellt wurde. Ein Buch, so schreibt der Autor selbst, für alle, die „in sich das Blühen der Fragen tragen, die Lebendigkeit der Suche, den Wunsch, in sich hinein zu blicken“; für den Menschen also, der die Realität und die Wahrheit seiner Zeit aufmerksam verfolgt. Ein Buch, das sich an vier Kardinalspunkten festmacht: der erste ist das eigene „Ich“, ein persönliches Zeugnis. „In Wirklichkeit ist dieses Buch der Schlusspunkt meines Schreibens im Auftrag der Tageszeitung „Avvenire“ , für die ich im Laufe von 15 Jahren rund 4.500 Beiträge schrieb“, so Erzbischof Ravasi. Er erklärte auch, welche Gründe ihn dazu bewegten, Zitate als Mittel des Ausdrucks zu benutzen und tut dies mit einem Zitat: „Ich lasse die anderen das sagen, was ich selbst nicht so gut nicht sagen kann, manchmal, weil ich mich sprachlich nicht gewandt genug fühle, andere Male weil ich mich nicht intelligent genug fühlte“. Der zweite Kardinalspunkt betrifft das Hauptobjekt, mit dem sich das Buch befasst, das Wort: es ist die grundlegende Komponente, die im Gegensatz zum Schweigen und zum Hören führt. Und auch in diesem Fall erklärte der Erzbischof mit einem Ziatat, was er meint: „Der Waise gibt etwas Salz in alles was er sagt, und etwas Zucker in alles, was er hört.“ Das Hören sei eine notwendige und schwierige Übung, so Erzbischof Ravasi, deshalb habe sein Buch auch diese Funktion: „es soll gelingen, dass wir jeden Tag eine kleine Oase des Hörens und des Schweigens schaffen“. Ironie und Weisheit nennt er als die beiden anderen Kardinalspunkte.
Die Ironie sei ein Element der Intelligenz, auf das viele Lehren aufbauen; in diesem Zusammenhang zitierte der Präsident des Päpstlichen Rates für Kultur Einstein: „Nur zwei Dinge sind unendlich: das Universum und die Dummheit der Menschen. Bei ersterem bin ich mir nicht ganz sicher“. Und schließlich die Weisheit: „Diese Buch möchte eine warmherzige Intelligenz zelebrieren, die Weisheit“, so Erzbischof Ravasi abschließend. Doch worin besteht die wahre Weisheit? Dazu zitiert der Erzbischof Emily Dickinson: „Diese Welt ist nicht der Schluss, es gibt eine Fortsetzung im Jenseits“. An der Präsentation nahmen der italienische Abgeordnete Massimo D’Alema, der Innenminister Roberto Maroni und Marco Tronchetti Provera teil; die einführenden Ausschnitte aus dem Buch zu den verschiedenen Beiträgen las die Schauspielerin Vittoria Puccini. (PC) (Fidesdienst, 06/02/2009)


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