AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Bischöfe besorgt um die rund 100.000 aus Angola ausgewiesenen kongolesischen Staatsbürger und deren unmenschliche Lebensumstände im Süden des Landes

Donnerstag, 3 Juni 2004

Kinshasa (Fidesdienst) - Die katholischen Bischöfe der Demokratischen Republik Kongo sind besorgt um die aus Angola ausgewiesenen kongolesischen Staatsbürger (vgl. Fidesdienst vom 21. und 26. April). Der katholischen Nachrichtenagentur DIA zufolge sollen die Bischöfe der Kirchenprovinz Kasai (im Süden des Landes) in einem gemeinsamen Appell um die Solidarität der internationalen Staatengemeinschaft und um Hilfe für zehntausende aus Angola ausgewiesene Kongolesen gebeten haben. Diese Menschen befinden sich gegenwärtig in den Aufnahmelagern der Diözesen Lwebo e Lwiza. Allein in Tshikapa sollen sich derzeit 52.511 Ausgewiesene aufhalten, die dort unter unmenschlichen Umständen leben.
Die Bischöfe sollen auch um Ermittlungen im Zusammenhang mit summarischen Hinrichtungen von Erwachsenen und Kindern bei den Rückführungsoperationen gebeten haben.
Caritas Congo appellierte unterdessen an alle Partner mit der Bitte um Hilfe zur Überwindung der dramatischen Notsituation. Es werden vor allem die Verbreitung von AIDS und der mögliche Ausbruch einer Choleraepidemie befürchtet. Aufnahmeplätze stehen nicht in ausreichendem Maß zur Verfügung und bei der Rückführung der Auswanderer in ihre Heimatdörfer stößt man auf große Schwierigkeiten.
Im Dezember 2003 begann die angolanische Regierung mit der Zwangsauswesung von tausenden von kongolesischen Staatsbürgern, die ohne Aufenthaltsgenehmigung in der angolanischen Diamantenindustrie beschäftigt waren. Nach Angaben des UN-Büros für humanitäre Angelegenheiten sollen in den vergangenen Monaten rund 80.000 bis 100.000 Menschen aus Angola ausgewiesen worden sein. Die angolanische Regierung hat unterdessen die Zwangsausweisungen vorübergehend eingestellt. (LM) (Fidesdienst, 3/6/2004 - 24 Zeilen, 236 Worte)


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