EUROPA/KROATIEN - PAPST IN OSIJEK/CEPIN: „ZU BEGINN DES DRITTEN JAHRTAUSENDS RUFT GOTT DIE GLÄUBIGEN UND INSBESONDERE DIE LAIEN ZU ERNEUERTEM MISSIONARISCHEN ENGAGEMENT AUF“

Montag, 9 Juni 2003

Osijek/Cepin (Fidesdienst) –Beim Gottesdienst, den er am Samstag, den 7. Juni auf dem Sportflughafen in Osijek/Cepin anlässlich des 150jährigen Jubiläums der Errichtung des Metropolitansitzes Zagreb und des Abschlusses der Diözesansynode des Bistums Djakovo-Srijem, forderte der Papst mit Nachdruck alle Getauften auf ihrer missionarischen Sendung nachzukommen. An dem Gottesdienst nahm der kroatische Präsident zusammen mit ungarisch- und slowakischsprachigen Gläubigen und Gruppen aus dem serbischen Teil der Diözese teil. Vertreten war auch das serbisch-orthodoxe Patriarchat, die Reformierte Kirche sowie die jüdische und die muslimischen Glaubensgemeinschaft.
„Welche Berufung hat der Christ?“, fragte sich der Papst in seiner Predigt, die er in kroatischer Sprache hielt. „Die Antwort ist sehr anspruchsvoll aber unmissverständlich: die Berufung des Christen ist die Heiligkeit. Diese Berufung hat ihren Ursprung in der Taufe und sie wohnt auch den anderen Sakramenten inne, wobei dies insbesondere für die Eucharistie gilt … Der Bischof von Rom ist heute hier um euch im Namen des Herrn daran zu erinnern, dass in jedem Abschnitt eures Lebens zur Heiligkeit berufen sied“. Der Heilige Vater dankte Gott sodann „für das klare Bewusstsein, dass sich in den Jahren nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil vor allem unter den Laien – Frauen wie Männer – von der eigenen Würde und Verantwortlichkeit als Getaufte gebildet hat.“
„Zu Beginn des dritten Jahrtausends ruft Gott die Gläubigen und insbesondere die Laien zu erneuertem missionarischen Engagement auf“, betonte der Papst. „Die Mission ist nicht „Anhang“ der christlichen Sendung. Im Gegenteil, wie auch das Konzil bekräftigte, ist die christliche Berufung ihrem Wesen nach eine Berufung zum Apostolat. Liebe Schwestern und Brüder, die Kirche in Slawonien und Srijem braucht euch! Nach der Zeit des Krieges, der bei vielen Einwohnern dieser Gegend tiefe Wunden hinterlassen hat, die noch nicht ganz geheilt sind, bedarf es für das Engagement für Versöhnung, Solidarität und soziale Gerechtigkeit des Mutes von Menschen, die vom Glauben angespornt, für die Nächstenliebe offen, zum Schutz der Würde eines Menschen, der nach dem Abbild Gottes geschaffen wurde bereit sind. Liebe Laien, Frauen und Männer, ihr seid berufen eure Verantwortung für das Leben der kirchlichen Gemeinschaft, der ihr angehört, zu hochherzig zu übernehmen … Kein getaufter darf untätig bleiben!“(SL) (Fidesdienst, 9/6/2003 – 33 Zeilen, 358 Worte)


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