AFRIKA/SIERRA LEONE - „Es gibt ermutigende Zeichen, doch das Land braucht unser aller Hilfe“, so ein Missionar aus Sierra Leone

Mittwoch, 10 Dezember 2008

Freetown (Fidesdienst) – „Nach den Wahlen, die im vergangenen Jahre friedlich und demokratisch verliefen, kann man sehen, wie ganz Sierra Leone sich darum bemüht, die Gründe für das Scheitern in der Vergangenheit zu beseitigen und so eine bessere und lebenswerte Welt aufzubauen“, so der italienische Xaverianer Missionar P. Gerardo Caglioni, der lange Jahre in Sierra Leone tätig war und die Verhältnisse im Land gut kennt. Im September 2007 gewann Ernest Koroma die Präsidentschaftswahl (vgl. Fidesdienst vom 17. September 2007). „Staatspräsident Koroma, ein Christ, bemüht sich darum, die Situation seines Landes Schritt um Schritt zu verbessern, dass immer noch weltweit auf dem letzten Platz ist, was Entwicklung und Fortschritt anbelangt.“, so P. Caglioni.
„Mann kann sich vorstellen wie viele Schwierigkeiten und Hindernisse es zu überwinden gilt, damit sich an der derzeitigen Situation etwas ändert, die so tief in der mehr oder weniger jüngeren Vergangenheit verwurzelt sind. Es kommt nun – neben einer Zunahme der Kriminalität auch das lateinamerikanische Drogenkartell hinzu das versucht auch in Serra Leone eine Basis für Westafrika einzurichten, um von dort aus seine tödlichen Produkte auch bei uns in Europa zu verbreiten. Es müsste bekannt sein, dass im vergangenen Juli auf dem Flughafen von Lungi 700 Kilo Drogen aus Südamerika beschlagnahmt wurden“ (vgl. Fidesdienst vom 21. Juli 2008).
Seit dem vergangenen September hat das Kontingent der Vereinten Nationen das Land endgültig verlassen, nachdem das Mandat abgelaufen war.
„Wahrscheinlich wird es noch lange dauern und es wird viel Geduld erforderlich sein, denn nur in kleinen Schritten können wir das Land mit gemeinsamen Anstrengungen all seiner Bewohner Fortschritte machen können. Nur dann werden sich die Lebensumstände bessern und eine gerechtere Gesellschaft entstehen Das Bemühen der Regierung und des Präsidenten um die für einen Wandel notwenigen Reformen scheint auch nach Ansicht ausländischer Beobachter ernst gemeint zu sein. Doch es bedarf auch glaubhafter ausländischer Partner, die dafür sorgen, dass die notwendige positive Ausrichtung auf die Reformen und die Bekämpfung des Drogenhandels erhalten bleibt.“
„Gleichsam“, so der Missionar weiter, „dürfen wir nicht vergessen, dass die weltweite Krise, vor allem, was den Preisanstieg bei Lebensmitteln und Treibstoffen anbelangt, auch das Leben der Einwohner Sierra Leones betrifft, die keinerlei sozialen Schutz oder Rentenversicherungen kennen. In diesem Fall wird nur unsere karitative Unterstützung helfen, die, selbst wenn sie klein ist, unverzichtbar erscheint. Dies scheint mir auch die Botschaft zu sein, die das bevorstehende Weihnachtsfest uns erneut vermitteln möchte. Gott – der mit uns unser Dasein als Menschen teilt – gibt uns diese Möglichkeit: wir können uns mit den Armen solidarisch sein und uns mit der Kraft Gottes an ihre Seite stellen.“
„Dieses Jahr feiern wir im Dezember auch den hundertsten Geburtstag des Xaverianer Missionars August F. Azzolin, der (zusammen mit drei weiteren unvergesslichen Pionieren: den Patres Calza, Stefani und Olivani) die katholische Mission im Norden Sierra Leones begonnen hat. Bischof Azzolini hat zusammen mit seinen Mitarbeitern die menschliche und christliche Förderung unter den Muslimen in Sierra Leone auf den Weg gebracht und die ersten christlichen Gemeinden gegründet. Er eröffnete Schulen und durch die Weitergabe einer einfachen und allen zugänglichen Bildung, mit einer unfehlbaren Methode, eine Mentalität und einen neuen Stil bei den Beziehungen geschaffen, so dass diese Menschen dem Evangelium begegnen konnten und er hat an sie Würde der Menschen durch das Christentum weitergegeben. In Parma, seiner Geburtsstadt, bereitet man sich darauf vor, diese auch für die Geschichte des afrikanischen Landes so wichtigen Menschen bekannt zu machen“, so P. Caglioni abschließend. (LM) (Fidesdienst, 10/12/2008)


Teilen: