EUROPA/ITALIEN - 1. Dezember: Weltaidstag; rund 33 Millionen Menschen sind in aller Welt HIV-infiziert, die afrikanischen Ländern südlich der Sahara sind am meisten betroffen, die Garantie der Behandlung für alle ist dringend notwendig

Montag, 1 Dezember 2008

Rom (Fidesdienst) – Am 1. Dezember findet weltweit der Weltaidstag (World Aids Day) statt. Die Krankheit, an der in den vergangenen Jahren unzählige Menschen starben, ist in eine neue Phase eingetretenen. Es wurden bei der Eindämmung Fortschritt gemacht, doch es bleibt unter zahlreichen Aspekten noch viel zu tun. Am meisten betroffen ist auch in diesem Fall Afrika: auf dem Kontinent ist das Problem besonders schwerwiegend. Die von den Vereinten Nationen veröffentlichten Daten tragen zum besseren Verständnis der Situation bei.
Weltweit steigt die Zahl der HIV-infizierten Menschen: die Zahl stieg von insgesamt 29,5 Millionen im Jahr 2001 auf rund 33 Millionen im Jahr 2007. Der Anstieg ist auf die anhaltenden Neuinfektionen zurückzuführen, rund 7.500 am Tag, aber auch auf die Verbreitung der antiretroviralen Therapie, die viele Aidskranken ein längeres Leben ermöglicht.
Die afrikanischen Länder südlich der Sahara sind weiterhin am meisten betroffen, mit rund 67% aller HIV-Infizierten und 72% der Aidstoten im Jahr 2007. Im Allgemeinen ist aufgrund der Präventions-Programme die Zahl der Neuinfektionen von 3 Millionen im Jahr 2001 auf 2,7 Millionen im Jahr 2007 gesunken.
Insgesamt wurden im Jahr 2007 rund 3 Millionen Menschen im Rahmen einer antiretroviralen Therapie behandelt, wodurch auch die Zahl der Aidstoten sank, die 2005 bei 2,2 Millionen lag und 2007 rund 2 Millionen beträgt. Ein weiteres besonderes Kennzeichen der letzten Jahre ist die Tatsache, dass immer mehr Frauen von der Krankheit betroffen sind. Weltweit liegt der Anteil der Frauen unter den HIV-Infizierten weiterhin bei gleich bleibenden 50%, während jedoch der Anteil der Frauen unter den Betroffenen in verschiedenen Ländern zunimmt. In Afrika sind zum Beispiel 60% der Infizierten Frauen.
Erwähnt werden sollte auch die Auswirkung der Krankheit auf Kinder: weltweit stieg die Zahl der HIV-infizierten Kinder (unter 15 Jahren) von 1,6 Millionen im Jahr 2006 auf 2 Millionen im Jahr 2007. 90% davon leben in den afrikanischen Ländern Südlich der Sahara. Seit 2003 sinkt jedoch die Zahl der Kinder, die an Aids sterben, da immer mehr Kinder im Rahmen einer antiretroviralen Therapie behandelt werden. In allen Regionen, außer den afrikanischen Ländern südlich der Sahara, sind vor allem besonders anfällige Personengruppen, darunter Drogenabhängige, Homosexuelle und Prostituierte am meisten betroffen.
Im Allgemeinen wird die Bilanz der Aidskranken ohne weiteres Engagement der internationalen Staatengemeinschaft im Kampf gegen Aids jedoch weiter steigen: im Dezember 2007 gab es weltweit 33,2 Millionen Infizierte, darunter 2,5 Millionen Neuinfektionen. Die jüngsten Daten der Vereinten Nationen lassen keinen Zweifel: die internationale Staatengemeinschaft ist dabei, den Kampf gegen die Krankheit zu verlieren. Auch bei der Prävention gibt es weiterhin Mängel: es wird geschätzt, dass 2007 die Zahl der Neuinfektionen 2,5mal höher war als die Zahl derer, die im Rahmen einer antiretroviralen Therapie behandelt wurden. Obschon die Zahl der Behandlungen im Vergleich zu 2006 um 42% stieg, haben nur 30% der Kranken in den Entwicklungsländern Zugang zu einer Therapie.
Das Problem betrifft also ein weiteres Mal am meisten die armen Länder unseres Planeten. Deshalb ist es umso dringlicher, dass man versucht die Ziele zu erreichen, die sich die internationale Staatengemeinschaft gesteckt hat. Dabei geht es vor allem darum, bis zum Jahr 2010 allen den Zugang zu Prävention, Behandlung und Hilfe zu garantieren: dies ist das deutlichste und ehrgeizigste Ziel des G8, von dessen Erreichen die Glaubwürdigkeit von acht Ländern abhängt, deren Gipfeltreffen 2009 in Italien stattfinden wird. (MTP) (Fidesdienst, 01/12/2008)


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