AFRIKA/SAMBIA - „Wir möchten das Zeugnis der Missionare aufnehmen und ihrem Beispiel folgend auch künftig das Evangelium in Gemeinschaft mit der Weltkirche verkünden“, so der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Sambia

Mittwoch, 12 November 2008

Rom (Fidesdienst) – „Wir möchten das Zeugnis der Missionare aufnehmen und ihrem Beispiel folgend auch künftig das Evangelium in Gemeinschaft mit der Weltkirche verkünden“, so der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Sambia, P. Bernardin Macadeni Zulu, im Gespräch mit dem Fidesdienst. P. Macadeni Zulu hielt sich anlässlich der Herbstversammlung der Päpstlichen Missionswerke am 6. und 7. November in Rom auf.

In Sambia fanden vor kurzem nach dem Tod von Staatspräsident Levy vorgezogene Präsidentschaftswahlen statt. Die Wahl gewann Rupiah Banda. Wie schätzen Sie diese Wahl ein?
Wir sind zufrieden mit dem Verlauf der Wahl, ein unvorhergesehenes Ereignis, zu dem es durch den Tod von Präsident Mwanawasa kam. In einer solchen Situation hätte es auch zu Gewalt kommen können, was jedoch – Gott sei Dank – nicht der Fall war. Die Wahlkampagne im Großen und Ganzen korrekt, obschon es hier und da zu Rauheiten kam, und die Wahl verlief ruhig. Man muss sich vor Augen führen, dass wir eine sehr junge Demokratie sind und das Mehrparteiensystem und freie Wahlen erste 1991 eingeführt wurden. Damit ist diese Wahl, die auf korrekte Weise durchgeführt wurde, ein gutes Zeichen. Wir wissen jedoch, dass es noch viele zu tun gibt, damit unser demokratisches System noch besser funktioniert. Insbesondere sollten politische Parteien ihre Wahlversprechen halten und die Regierenden sich mehr für das Gemeinwohl und das Wohlergehen aller Bürger einsetzen. Wir müssen auch dafür sorgen, dass die Ressourcen des Landes besser genutzt werden und allen zum Wohl gelangen. Es gibt bei uns das Problem der Korruption. Der verstorbene Präsident hatte versucht, dies zu bekämpfen, nun hoffen wir, dass dies auch unter dem neuen Präsidenten fortgeführt wird. Wir müssen uns bewusst machen, dass dieses Problem alle betrifft und dass alle Bürger Sambias sich an diesem Kampf gegen die Korruption beteiligen müssen.
Die katholische Kirche hat ihren Teil dazu beigetragen, dass unter der Bevölkerung eine demokratische Kultur entstand und hat dabei auch mit anderen christlichen Konfessionen zusammengearbeitet. Denn als Katholiken wissen wir, dass alle Bereiche des Lebens die Evangelisierung betreffen.

Die Kirche in Sambia wurde mit Unterstützung von Missionaren gegründet. Wie empfinden die einheimischen Katholiken heute den Auftrag, die Welt zu evangelisieren?
Die Kirche in Sambia ist in der Tat das Ergebnis des Wirkens der Missionare. Wir werden diesen unseren Brüdern ewig dankbar sein, die ihre Heimat verlassen haben um in einem fernen Land das Evangelium zu verkünden. Dies ist eine wahrhaft heldenhafte Geste und viele Missionare sind in unsrem Land gestorben und an ihnen wollen wir uns auf unserem künftigen Glaubensweg inspirieren. Wir fühlen uns als Teil der Weltkirche und deshalb wissen wir auch, dass wir von Jesus berufen sind, weine Botschaft bis an die Grenzen der Erde zu verbreiten. Wir möchten den anderen das Geschenk des Glaubens anbieten, das wir von unseren Brüdern empfangen haben. Unsere missionarische Berufung leben wir in Sambia selbst auch in Form der Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Diözesen und über die Landesgrenzen hinaus, durch die Entsendung unserer Priester ins Ausland (auch nach Europa). Die missionarischen Belange sind in unseren Diskussionen sehr präsent und wir fragen uns oft, wie wir wahre Arbeiter des Evangeliums sein können.

Bei dieser Arbeit spielen die Päpstlichen Missionswerke eine zentrale Rolle …
Die Päpstlichen Missionswerke arbeiten bei der Evangelisierung mit den Bischöfen Sambias zusammen. Ich bin dem Herrn dankbar dafür, dass ich als Nationaldirektor für die Päpstlichen Missionswerke verantwortlich bin, denn dies erlaubt mir eine umfassenderer Vision von den Herausforderungen, denen die Kirche gegenübersteht. Ich bin zuversichtlich, was die katholische Kirche in Sambia anbelangt: es gibt viele einheimische Priester- und Ordensberufungen. Wir müssen dafür sorgen, dass diese Kandidaten eine angemessene Ausbildung erhalten. Dies ist eine Herausforderung, doch wir wissen dass, wenn die Ernte groß ist, auch viele Arbeiter bereit stehen. (LM) (Fidesdienst, 12/11/2008)


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