AFRIKA/MALI - Mangelnde Infrastrukturen und Gesundheitsprobleme machen Mali zu einem der ärmsten Länder der Welt

Mittwoch, 28 April 2004

Rom (Fidesdienst) - Mangelnde Infrastrukturen, geringe Wirtschaftstätigkeit und ein äußerst niedriges Bildungsniveau machen vor allem den Norden Malis zur ärmsten Region in einem der ärmsten Länder der Welt. Am meisten betroffen sind drei der insgesamt acht Regionen des Landes (Gao, Kidal und Tumbuktu), die zusammen zwei Drittel des Staatsgebietes ausmachen. Diese Faktoren behindern vor allem auch Projekte im Bereich der Gesundheitspolitik. Das Gesundheitssystem ist privat und gründet auf der finanziellen Autonomie der Gesundheitszentren, die sich deshalb gezwungen sehen, Eingriffe nur gegen Bezahlung vorzunehmen.
Die Fruchtbarkeitsrate liegt in Mali bei 6,3 Kindern pro Frau und die Sterblichkeitsrate der Mütter bei der Geburt liegt bei 0,6 pro 100 lebend geborenen Kindern. Die Kindersterblichkeit bei Kindern im Alter unter 5 Jahren gehört zu den höchsten der Welt (22%).
In den meisten Gesundheitszentren im Norden Malis gibt es weder Hebammen noch Ärzte, die in der Lage sind, einen Kaiserschnitt vorzunehmen, weshalb Frauen bei einer problematischen Geburt in die Krankenhäuser in die hunderte von Kilometern entfernte Krankenhäuser in Gao oder Timbuktu geschickt werden. Aus diesem Grund steigt die Sterblichkeitsrate bei Müttern und Kindern in den Krankenhäusern stetig. Viele Frauen sterben auf dem Weg zum Krankenhaus.
Zusätzlich wird die Situation auch durch mangelnde finanzielle Ressourcen durch die hohe Analphabetenrate vor allem unter den Frauen erschwert, die in der Region bei rund 87% liegt. (AP) (Fidesdienst, 28/4/2004 - 22 Zeilen, 230 Worte)


Teilen: