AFRIKA/SAMBIA - Amtsantritt des neuen Präsidenten Rupiah Banda im Zeichen der Kontinuität mit dem im August verstorbenen Vorgänger

Montag, 3 November 2008

Lusaka (Fidesdienst) – Am Sonntag, den 2. November, wurde mit einer Feierlichkeit wenige Stunden nach Bekanntgabe des Ergebnisses der Wahl vom 30. Oktober der neue sambische Präsident Rupiah Banda in sein Amt eingeführt.
Das neue Staatsoberhaupt hat betonte, er werde die Politik seines Vorgängers Levy Mwanawasa fortführen, der im August dieses Jahres an einem Herzinfarkt starb. Bereits kurz nach dem Tod von Mwanawasa hatte der damalige stellvertretende Staatspräsident Banda die Amtsgeschäfte vorübergehend bis zu den Wahlen übernommen. Der ehemalige Diplomat ist Vorsitzender der Mehrparteienkoalition MDD und gewann die Wahl mit 40% der Stimmen. Sein Gegner, Michael Sasa von der Patriotischen Front erhielt 38% der Stimmen.
Die Opposition vermutet unterdessen Wahlbetrug und kündigte bereits eine Klage an, bei der eine Neuauszählung der Stimmen gefordert werden soll. Beobachter der afrikanischen Union und der Gemeinschaft für die Entwicklung des südlichen Afrika bezeichnen die Wahl jedoch als regulär. Die Wahlbeteiligung war eher niedrig und lag bei rund 45%, was bedeutet das nur ungefähr 1,8 Millionen Wähler ihre Stimme abgaben.
Banda wurde von der MDD aus rund einem Dutzend Kandidaten ausgewählt. Er gilt jedoch nicht als Veterinär der Partei sondern eher als Außenseiter, der von den anderen Teilen der Koalition nicht immer unterstützt wird. Er gilt jedoch als ausgezeichneter Diplomat und ist als Unternehmer auch für die Fortsetzung der Wirtschaftspolitik seines Vorgänger Mwanawasa geeignet. Dieser hatte eine Liberalisierung der Wirtschaft auf den Weg gebracht und das Land damit auch für ausländische Investoren attraktiv gemacht. Durch die Reform unter Mwanawasa stieg das Bruttoinlandsprodukt in den vergangenen sechs Jahren um 5%. Der verstorbene Präsident hatte auch eine Diversifizierung der Wirtschaft gefördert, die bisher vom Kupferexport beherrscht wurde: 2008 werden voraussichtlich rund 3 Milliarden Dollar in Sektoren investiert, die nicht mit dem Mineralsektor in Verbindung stehen (2007 waren es 1,4 Milliarden).
Banda wird zunächst die restlichen drei Jahre der Amtszeit des verstorbenen Mwanawasa im Amt bleiben. Den Wählern versprach er auch die Bekämpfung von Armut und Korruption. (LM) (Fidesdienst, 03/11/2008)


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