AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Krieg im Osten des Kongo: Bischöfe veröffentlichen Botschaft mit dem Titel „Noch mehr unschuldiges Blutvergießen in der Demokratischen Republik Kongo“

Dienstag, 14 Oktober 2008

Kinshasa (Fidesdienst) – „Weitere Tausende Tote, ganz Völker, die unter unmenschlichen Bedingungen umherirren, Kindesentführungen und Zwangsrekrutierung, usw.. Unter unseren Augen findet ein wahres menschliches Drama statt und das darf keinen gleichgültig lassen“, so die Bischöfe der Demokratischen Republik Kongo, nachdem der Papst bereits am beim Angelusgebet die Beendigung des Dramas der Menschen im Nordkivu gefordert hatte.
In einer Botschaft mit dem Titel „Noch mehr unschuldiges Blutvergießen in der Demokratischen Republik Kongo“ verurteilt die Bischofskonferenz des Landes (CENCO) „mit Nachdruck die unwürdige Art, den Krieg als Mittel zur Lösung von Problemen unter oder Erfüllung nicht bekannter Ambitionen zu betrachten. Wir verurteilen jede Art von Verbrechen gegen die friedfertigen Einwohner und die Rekrutierung von Kindern, die dazu gezwungen werden, im Krieg zu kämpfen. Wir verurteilen entschieden die Geiselnahme von Zivilisten und deren Nutzung als menschliche Schutzschilder“.
Die CENCO „befürchtet, dass dies wiederkehrenden Konflikte im Osten und Nordosten nur ein Vorwand für die Plünderung der Bodenschätze sind, denn man kämpft dort, wo es Reichtum gibt, der auf illegale Weise ausgebeutet wird und der auch zukünftig so geplündert werden soll. Wir befürchten, dass diese Krieg ein kaum verborgener Vorwand für die Balkanisierung des Landes durch die Schaffung von ‚Zwergstaaten’ ist. Die Bischofkonferenz wird deshalb nie oft genug daran erinnern können, dass die territoriale Integrität, die Unantastbarkeit der Grenzen und die nationale Einheit der Demokratischen Republik Kongo nicht verhandelbar sind“.
Die Bischöfe wenden sich an den neuen Premierminister und die neue Regierung mit der Bitte, der Frage des Ostens des Landes mit höchster Priorität zu behandeln und sie appellieren an die internationale Staatengemeinschaft mit der Bitte um weitere Bemühungen zur Wiederherstellung des Friedens in der gemarterten Region: „Die ganze Welt kann nur gewinnen, wenn im Kongo Frieden herrscht anstelle von Krieg“.
Dabei erinnern die Bischöfe auch daran, dass der wahre Frieden nicht nur Abwesenheit von Krieg ist, sondern „auf einem richtigen Konzept von der menschlichen Person und auf einer auf Gerechtigkeit und Nächstenliebe gründenden sozialen Ordnung basiert“ und fordern alle auf, „sich solidarischer und mitfühlender zu zeigen, angesichts des Leides unserer Schwestern und Brüder, die Opfer dieser Kriege sind“.
Neben den von den bewaffneten Einheiten unter Nkunda verursachten Kriegen im Nordkivu treiben in der Ostprovinz an der Grenze zum Sudan die ugandischen Guerillakämpfer der Lord’s Resistance Army (LRA) ihr Unwesen unter der Zivilbevölkerung. Die Diözese Dongu-Doruma gab bekannt, dass nach Überfällen der LRA über 121.000 Menschen ihre Wohnungen verlassen mussten, darunter 21.700 Kinder und 98.800 alte Menschen. Die Diözese bittet die Schwesterkirchen um Hilfe für diese Menschen. (LM) (Fidesdienst, 14/10/2008)


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