ASIEN/JAPAN - Der Katholik Taro Aso kandidiert für das Amt des Ministerpräsidenten

Montag, 22 September 2008

Tokyo (Fidesdienst) – Unter den japanischen Bürgern, den christlichen Kirchen des Landes der internationalen Presse weckt die Kandidatur des gegenwärtigen Generalsekretärs der japanischen Liberaldemokraten Taro Aso bei der Wahl des Ministerpräsidenten besonderes Interesse. Grund für dafür ist die schillernde Persönlichkeit des Kandidaten und vor allem seine Zugehörigkeit zur katholischen Glaubensgemeinschaft, die in Japan mit seinen 128 Millionen Einwohnern nur 1 Million Mitglieder zählt.
Aso betont in der Wahlkampagne – nach der politischen Krise im Land – nicht ausdrücklich seine Religionszugehörigkeit sondern vor allem die Bedeutung des Wirtschaftswachstums und der Außenpolitik. Insbesondere wünscht er sich engere Beziehungen zu den Vereinigten Staaten.
Doch die Beobachter erinnerten daran, dass die Familie Aso – die auch mit der Kaiserfamilie verwandt ist – auf eine lange katholische Tradition zurückblickt. Sie stammt aus Kyushu, einer Insel im Süden des Archipels, wo die ersten Missionare im 16. und später im 19. Jahrhundert mit der christlichen Glaubensverkündung begannen.
Aso trägt auch den christlichen Namen „Francisco“, der sich am großen Missionar Franz Xaver inspiriert, der als Jesuit Ostasien bereiste und heute Schutzpatron der Missionen ist.
Aso wäre jedoch nicht der erste Katholik im Amt des Ministerpräsidenten: auch Premierminister Masayoshi Ohira, der von 1979-1980 Regierungschef war, war Mitglied der katholischen Kirche. (PA) (Fidesdienst, 22/09/2008)


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