AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Zentralafrikanische Länder auf der Suche nach einer gemeinsamen Strategie zur Lösung des Lebensmittelproblems

Dienstag, 29 Juli 2008

Kinshasa (Fidesdienst) – Eine gemeinsame Strategie zur Bekämpfung der Lebensmittelkrise ist das Ziel der Versammlung der Minister für Landwirtschaft, Wirtschaft, Handel und Finanzen der Länder der Wirtschaftsgemeinschaft der Zentralafrikanischen Staaten (CEEAC), die am 28. Juli in Kinshasa, der Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo begann.
„Es ist an der Zeit, dass wir die Landwirtschaft wieder in den Mittelpunkt der Agenda für die Entwicklung stellen und die regionale Politik koordinieren, damit die Agrarproduktion wieder angeregt wird“, so der kongolesische Staatspräsident Joseph Kabila in seiner Eröffnungsansprache.
Der kongolesische Staatschef, der auch turnusmäßiger Vorsitzender der CEEAC ist, betonte: „Wir wissen um die negativen Auswirkungen der Lebensmittelkrise auf unsere Völker, von denen ein großer Teil unterhalb der Armutsgrenze lebt und deshalb habe ich diese Versammlung einberufen, bei der wir die Situation analysieren und die Gründe für die Krise identifizieren wollen, damit notwendige Maßnahmen zur Bekämpfung formuliert werden können.“
Was die landwirtschaftlichen Ressourcen anbelangt, so sind diese in der Region besser als in anderen Teilen Afrikas. Das Problem besteht darin, das bei den Staatshaushalten nur ein sehr geringer Teil für die Landwirtschaft bestimmt ist und die Bauern nicht über die notwendigen Geräte verfügen um die natürlichen Gegebenheiten besser zu nutzen. Oft handelt es sich bei den Bauern noch um Selbstversorger und die Staaten müssen die Lebensmitteldefizite durch den Import ausgleichen.
Die Versammlung der Minister wurde von einer Expertentagung vorbereitet, bei der bereits eine Reihe von Empfehlungen formuliert wurden. Die Experten nannten dabei als Gründe für die Lebensmittelschwachheit in der Region das Fehlen einer gemeinsamen Agrarpolitik, die strukturelle Schwäche der Bauern, Umwelteinflüsse (Dürre, Ausdehnung der Wüste, Überschwemmungen), und das Anhalten von Konflikten und Unsicherheit, usw..
Folgende Empfehlungen wurden bei der Expertentagung formuliert: Lebensmittelhilfen für Länder, in denen vor kurzem ein Konflikt beendet wurde; Schaffung von strategischen Lebensmittelvorräten; Verteilung von Saatgut, Dünger und Viehfutter an die Bauern; Schaffung eines regionalen Marktes, Intensivierung des Handels in der Gemeinschaft durch die Abschaffung von Zollgrenzen; Schaffung eines Informations- und Warnsystems zur Lebensmittelsicherheit mit einer Datenbank und einer statistischen Überwachung. (LM) (Fidesdienst, 29/07/2008)


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