OZEANIEN/PAPUA NEUGUINEA - „Wir müssen die Jugendlichen vor Aids schützen und vor den Gefahren der Promiskuität warnen“, so der Bischof von Vanimo in einem Hirtenbrief zur Vorbeugung gegen Aids

Mittwoch, 16 Juli 2008

Vanimo (Fidesdienst) – Der italienische Missionar und Bischof von Vanimo in Papua Neuguinea, Cesare Bonivento, ist sehr besorgt. Während in diesen Tagen zahlreiche Jugendliche aus Papua am Weltjungendtag in Sydney teilnehmen, macht sich der Bischof Sorgen um die physische, moralische und geistliche Gesundheit junger Menschen im Land: „Unsere jungen Menschen stehen einer großen Gefahr gegenüber“, so Bischof Bonivento.
Damit bezieht er sich auf das Aids-Problem und die Strategien und Modalitäten bei der Prävention. Papua Neuguinea ist zu 95% christlich und von den insgesamt 5,8 Millionen Einwohnern sind 1,7 Millionen Katholiken. An der Debatte um die Vorbeugung gegen Aids beteiligen sich die Institutionen, Erzieher, Politiker, Ordensleute und auch die katholische Kirche.
Der Bildungsminister ließ in den Schulen des Landes einen Leitfaden mit dem Titel „Students Resource Book“ verteilen, das über HIV-Aids informieren und junge Menschen zur Vorbeugung gegen Aids anleiten soll. Dabei enthält der Leidfaden Informationen zur Praxis von „sicherem Sex“ und informiert darüber, dass es dabei vor allem auf die Benutzung von Kondomen ankommt.
Gegen eine solche Vision der zwischenmenschlichen Beziehungen wendet sich Bischof Bonivento in einem Hirtenbrief, der in den Pfarrgemeinden verlesen wurde und in den Schulen und Vereinen verteilt wurde. Der Bischof betont dabei, dass „Schulkinder (vor allem Jugendliche im Alter zwischen 13 und 15 Jahren) geschützt werden müssen, die diesen Text als Einladung zum Geschlechtsverkehr verstehen könnten“. Der Leitfaden ziehe die Möglichkeit der Enthaltsamkeit überhaupt nicht in Betracht und warne nicht vor der Promiskuität als mögliche Gefahr bei der Ansteckung mit HIV. „Dabei wird sogar gegen die Verfassung des Landes verstoßen“, so der Bischof, „denn man widerspricht den grundlegenden christlichen Prinzipien, auf die sich die Verfassung bezieht“.
In seinem Hirtenbrief bittet der Bischof die Regierung um eine Rücknahme des Textes aus den Schulen, da dieser unter den Schülern nur Verwirrung stifte; Lehrer bittet er, eine Gewissensentscheidung zu treffen und den Text nicht unbedingt in ihrem Unterricht zu benutzen; die Eltern bittet er darum, die Verantwortung nicht den anderen zu überlassen.
In seinem Schreiben warnt der Bischof auch vor den verheerenden Auswirkungen der Verbreitung von Aids auf die Gesellschaft. „Die katholische Kirche hat die Pflicht, die Stimme zum Schutz der Jugendlichen zu erheben“, so Bischof Bonivento abschließend. „Ich möchte daran erinnern, dass die Familie die wichtigste Keimzelle der Gesellschaft ist. Je stärker die Familie umso stärker das Land. Wir müssen unseren Kindern beibringen, mit der Sexualität im Sinne des Evangeliums umzugehen, was bedeutet, dass wir unsere zukünftigen Familien und unser Land stärken“. (PA) (Fidesdienst, 16/07/2008)


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