AFRIKA/REPUBLIK KONGO - Um eine korrekte Nutzung der Ressourcen des Landes will sich die neue Kommission „Justitia et Pax“ der Erzdiözese Brazzaville bemühen

Montag, 8 März 2004

Brazzaville (Fidesdienst) - Die Förderung des Engagements der Laien und das besondere Interesse für die Entwicklung der Republik Kongo gehören zu den Zielsetzungen der neuen Kommission „Justitia et Pax“ der Erzdiözese Brazzaville, die am 4. März offiziell ihre Tätigkeit aufnahm. Leiter der Kommission ist der Rektor des Interdiözesanen Theologats „Emile Biayenda“, Pfarrer Mesmin Massengo. Pfarrer Massengo studierte an der Päpstlichen Universität Urbaniana, wo er eine Doktorat in Kirchenrecht machte, und wurde vor kurzem zum Gerichtsvikar der Erzdiözese Brazzaville ernannt.
Mitglieder der Kommission sind: Alphonse Ayessa (Stellvertretender Leiter); Raoul Sika (Generalsekretär); Médard Samba-Tsinda (Beigeordneter Generalsekretär und Medien-Beauftragter) Scholastique Dianzinga (Schatzmeister); sowie zwei Laien: Imelda Elengabeka und Dieudonné Loutangou (Mitarbeiter des Büros).
Zu den dringlichen Problemen, mit denen sich die „Justitia et Pax“-Kommission befassen wird, gehören die Auswirkungen der Kriege in den 90er Jahren (1993,1997,1998-99) auf das soziale und wirtschaftliche Gewebe des Landes. Dabei soll der Bereitstellung von grundlegenden Dienstleistungen für die Bevölkerung (Strom- und Wasserversorgung; Einrichtungen des Gesundheitswesens) ein besonderes Augenmerk gewidmet werden. Außerdem will man sich für die regelmäßige Bezahlung von Gehältern und Pensionen engagieren.
Für dieses Jahr sind dabei drei Handlungsschwerpunkte geplant: Animation in den Pfarrgemeinden; Ausbildung von Animateuren für den Bereich Gerechtigkeit und Frieden; Betreuung der Gefangenen in den Haftanstalten in Brazzaville. Für die Gefangenen wurde bereits ein Projekt zur Wiedereingliederung ehemaliger Gefangener in die Berufswelt in die Wege geleitet.
In der Republik Kongo und insbesondere in der Landeshauptstadt Brazzaville besteht eine große Kluft zwischen den aus dem Erdölgeschäft erzielten Gewinnen und der von Tag zu Tag wachsenden Armut großer Bevölkerungsteile. Auf der Grundlage ihres Engagements für die Bekämpfung der Armut hat die Kirche mit einer Analyse des Erdölgeschäfts begonnen, das theoretisch eine Quelle der Entwicklung sein könnte, in Wirklichkeit jedoch zu einer Vertiefung der Kluft zwischen Reichen und Armen beiträgt.
Die Frage der korrekten Nutzung der natürlichen Ressourcen afrikanischer Länder stand auch im Mittelpunkt einer Tagung der Delegierten der Justitia et Pax-Kommissionen der Länder des ACERAC (Assoziation der Bischofskonferenzen Zentralafrikas), die vom 17. bis 22. November 2003 in N’Djamena (Tschad) stattgefunden hat. Die Delegierten, darunter auch Pfarrer Mesmin Massengo, nutzten die Gelegenheit zum Austausch ihrer Erfahrungen im Bemühen um soziale Gerechtigkeit in ihren Ländern. (MST) (LM) (Fidesdienst, 8/3/2004 - 36 Zeilen, 376 Worte)


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