AFRIKA/GUINEA BISSAU - Moralische Integrität, Ehrlichkeit und Kompetenz: Bischöfe nennen Eigenschaften des idealen Kandidaten für die Parlamentswahlen

Dienstag, 2 März 2004

Bissau (Fidesdienst) - In einem Dokument mit dem Title „Die Wahlen stehen vor der Tür. Orientierungshilfen der Bischöfe von Guinea Bissau im Licht des Wortes Gottes und der Kirchlichen Soziallehre“ äußern sich die Bischöfe des afrikanischen Landes zu den bevorstehenden Wahlen am 28. März. Mit Bezug auf Psalm 101 zeichnen die Bischöfe das Profil „eines idealen Politikers, dessen Verhalten auf moralischer Integrität und Engagement gegen Ungerechtigkeit gründet.“
Christliche Wähler sollten sich nach Ansicht der Bischöfe gewisse von der Kirche vertretene Werte vor Augen halten wenn es darum geht, sich für einen Kandidaten zu entscheiden darunter: „moralische Integrität, Ehrlichkeit und Kompetenz der Gesellschaft; Achtung vor dem heiligen und unangreifbaren Charakter des menschlichen Lebens; Achtung der Religion und der Gewissens- und Kultfreiheit; Förderung der Menschenwürde ohne Diskriminierung von Klassen, Geschlecht oder Volksgruppen; Achtung der Familie als Heiligtum des Lebens, die auf der Ehe Gründet und die vom Staat unterstützt, gefördert und geschützt werden muss, damit sie ihre Aufgaben erfüllen kann.“
Dabei erinnern die Bischöfe auch daran, dass „sich die Soziallehre der Kirche am Wort Gottes inspiriert, wenn es um Orientierungshilfen sowohl für Politiker und Regierende in ihrem öffentlichen Amt, als auch für Bürger bei der Ausübung ihrer Rechte und bei der Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen geht“.
Die Bischöfe fordern die Katholiken zur Stimmabgabe auf und betonen dabei, dass „die Wahlen angesichts der gegenwärtigen Situation in Guinea Bissau besonders wichtig sind“. Das Land hat eine sehr schwierige Zeit hinter sich: von 1989-1999 herrschte Bürgerkrieg und im September 2003 gab es einen Staatsstreich. „Die Wahlen sind in diesem schwierigen Moment im Leben der Nation eine günstige Gelegenheit, aus dem Impassé herauszukommen und durch die Wahl kompetenter und ehrlicher Volksvertreter, die sich als Person und Politiker am Gemeinwohl orientieren, die Voraussetzungen für einen radikalen Wandel im Regierungsstil zu schaffen. Die Bürger von Guinea Bissau… haben ein Recht darauf, von den Kandidaten, die die Wahl gewinnen, und damit von den neuen Regierenden zu fordern, dass sie den Bürgern verantwortlich dienen und ihr Amt und öffentliche Gelder nicht dazu nutzen sich selbst auf illegale Weise zu Lasten der Armen zu bereichern und sich dabei des Betrugs und der Lüge zu bedienen“.
Abschließend appellieren die Bischöfe an „die politischen Verantwortlichen“ mit der Bitte alles in ihren Mächten stehende zu tun, um den „wahren Frieden zu fördern“. Zu diesem Zweck fordern die Bischöfe auch Kandidaten auf, „die Werte der Wahrheit und der Toleranz zu respektieren, damit die Wahlkampagne in einen friedlichen und gewaltlosen Klima stattfinden kann“ ohne dass es dabei zu Einschüchterung und Drohungen kommt. (LM) (Fidesdienst, 2/3/2004 - 39 Zeilen, 431 Worte)


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