ASIEN/CHINA - „Was mich am meisten bewegt hat, war der Kommentar des Heiligen Vaters im Anschluss an unser Konzert“, so der Dirigent des China Philharmonic Orchestra, Yu Long, in einem Interview zum Konzert seines Orchesters im Vatikan

Dienstag, 17 Juni 2008

Peking (Fidesdienst) – Über einen Monat nach dem Konzert des China Philharmonic Orchestra in der Audienzhalle im Vatikan schildert dessen Dirigent, Yu Long, in einem Interview mit einer Pekinger Tageszeitung seine Emotionen und Eindrücke. Das Interview wurde auch vom staatlichen chinesischen Online-Nachrichtendienst „Chinanews“ veröffentlicht.
Yu Long erklärte er sei stolz, „an einem Stück Geschichte teilgenommen zu haben“, bei dem es vor allem darum ging „das Eis zu brechen“. „Was mich am meisten bewegt hat, war der Kommentar des Heiligen Vaters im Anschluss an unser Konzert“, so der Dirigent des China Philharmonic Orchestra. Er bekräftigte, es sei die beste Aufführung des Requiems von Wolfgang Amadeus Mozart gewesen, das er je gehört habe. Dabei geht sein Kommentar über das eines Religionsvertreters hinaus, ich betrachte es als Beurteilung eines Musikkenners. Wir hatten auch „Das Lied von der Erde“ von Gustav Mahler vorbereitet, doch am Schluss haben wir uns für Mozart entschieden, um dem Musikexperten Papst Benedikt XVI. eine Freude zu bereiten und unsere Achtung und unsere Freundschaft durch dieses kulturelle Annäherung und Anerkennung unter Beweis zu stellen. Wir wollten dabei auch den kulturellen Anspruch Chinas veranschaulichen. Wir wollen der ganzen Welt die chinesische Kultur zeigen und damit die Öffnung Chinas zum Ausdruck bringen“. Denn „nur wenn wir unser Herz öffnen und mit der Welt Kontakt aufnehmen, dann können wir das neue China zeigen“. Auf die Frage, was für ein Gefühl es war, vor dem Papst aufzutreten erklärte Yu Long: „Ich war nicht so sehr besorgt, was den Auftritt anbelangt als viel mehr die Ansprache. Ich hatte mehrere Entwürfe mit vielen schönen Worten und viel Rethorik vorbereitet. Doch am Schluss habe ich beschlossen frei zu sprechen und das zu sagen, was ich mit dem Herzen fühlte, mit ganz einfachen Worten“. (NZ) (Fidesdienst, 17/06/2008)


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