AFRIKA/GUINEA - Studenten fordern bei Protestkundgebungen bessere Lebens- und Studienbedingungen

Dienstag, 17 Februar 2004

Conakry (Fidesdienst) - Insgesamt 15 Studenten, die bei einer Protestkundgebung am 13. Februar in der Nähe der Gamal Abdel Nasser University in Conakry, der Hauptstadt Guineas, festgenommen worden waren, befinden sich weiterhin in Haft. Dies bestätigen Beobachter aus Kreisen der Ortskirche gegenüber dem Fidesdienst. Mit der Kundgebung protestieren insgesamt 14.000 Studenten gegen die Festnahme des Anführers einer Studentenbewegung am 11. Februar.
Neben der Freilassung ihres Kommilitonen forderten die Studenten auch die Wiederaufnahme von einem Dutzend Studenten, die letztes Jahr aus der Universität Kankan (im Nordwesten von Guinea) verwiesen worden waren. Zu den weiteren Forderungen gehören die Schaffung eines Fonds für Studenten, die sich auf der Suche nach einem Arbeitsplatz befinden; die Abschaffung der Zulassungsprüfung für das Universitätsstudium; die Verbesserung der Lebens- und Studienbedingungen an Universitäten und weiterführenden Schulen, die Schaffung von Studentenwohnheimen; Vergünstigungen für die Nutzung öffentlicher Transportmittel; Zugang zu den IT-Laboratorien für alle Studenten; Aufstockung der Stipendien.
Solche Forderungen sind für die Regierung in Guinea sehr belastend. Das Land verfügt zwar über viele Ressourcen (darunter Bauxit, das für die Aluminiumherstellung benutzt wird), doch die Staatskassen sind leer. „Dabei ist das Bildungswesen der Schlüssel für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes“, so ein Missionar gegenüber dem Fidesdienst. „Bisher hat sich Guinea auf die Ausfuhr von Rohstoffen beschränkt, was keine Vorteile für die Bürger im eigenen Land schafft. Ein Beispiel dafür: In Guinea gibt es nur eine einzige Eisenbahnlinie deren einziger Zweck der Transport von Bauxit zu den Ausfuhrhäfen ist. Einmal entladen fahren die Züge leer zurück… sie werden nicht für den Personentransport benutzt. Diese Mentalität der unkontrollierten Ausbeutung sollte überwunden werden, damit die Einwohner von Guinea die Möglichkeit haben, ihre eigenen Fähigkeiten zu nutzen. Aus diesem Grund darf auch das Bildungswesen auf keinen Fall vernachlässigt werden (LM) (Fidesdienst 17/2/2004 - 28 Zeilen, 296 Worte)


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