EUROPA/ITALIEN - Appell der Laien aus der Ordensfamilie der Franziskaner für den Frieden im Heiligen Land: „Europa darf nicht nur zuschauen!“ – Zum zweiten Mal soll die Aktion „Wir malen für den Frieden“ vor allem junge Menschen sensibilisieren

Montag, 9 Februar 2004

Rom (Fidesdienst) – „Wir arbeiten alle dafür, dass es wieder Hoffnung gibt! Der Frieden ist immer noch möglich. Und wenn der Frieden möglich ist, dann ist er eine Pflicht!“, so lautet der Appell der Laien aus der Ordensfamilie der Franziskaner in Italien, „denen viele Kriege, die die Menschlichkeit verletzten, am Herzen liegen“ und die „die Aufmerksamkeit vor allem auf den Konflikt im Heiligen Land lenken möchten, da dieser inzwischen zu einem traurigen Wahrzeichen geworden ist“. Mit ihrem Appell, der dem Fidesdienst vorliegt, wandten sich die italienischen Laien des Franziskanerordens Anfang Februar an den italienischen Staatspräsidenten Azeglio Ciampi, an den italienischen Regierungschef Silvio Berlusconi und an den Präsidenten der Europäischen Kommission Romano Prodi. „Der Konflikt im Heiligen Land hat einen zerstörerischen Kurzschluss ausgelöst“, heißt es in dem Papier, „und ist ein Beispiel dafür, wir wirkungslos der Einsatz von Waffengewalt ist“.
„Engagement für den Frieden bedeutet Engagement für ein ziviles Zusammenleben, denn Frieden bedeutet Wahrheit und Gerechtigkeit und eine Lösung der Probleme, die ein würdiges Leben in Freiheit und Sicherheit und unter Achtung der Menschenwürde“, heißt es weiter.
Staatliche und europäischen Institutionen möchten die Autoren darauf hinweisen, dass „Europa nicht nur zuschauen dar, sondern auch die Pflicht besitzt, den mangelnden politischen Willen zu überwinden und sich entschieden dafür einzusetzen, dass ein Friedensabkommen zwischen Israel und Palästina zustande kommt“. „Aus diesem Grund fühlen wir uns verantwortlich dafür, dass wir durch unsere Gebet und entsprechende Aktionen die Menschen sensibilisieren und das diplomatische Vorgehen der Regierungen unterstützen“, heißt es im Appell.
„Um eine Lösung im israelisch-palästinensischen Konflikt herbeizuführen ist das Eingreifen internationaler Organismen unter Achtung der internationalen Rechte und der UN-Resolutionen notwendig“, betonten die Autoren. „Palästinenser und Israelis haben Anspruch auf Freiheit, Sicherheit und Achtung der eigenen Würde sowie auf die Entwicklung der jeweiligen Gesellschaft und ihrer Mitglieder“, heißt es weiter. In diesem Zusammenhang zitieren die Verfasser des Appells auch den Heiligen Vater, der forderte: „Das Heilige Land braucht keine Mauern sondern Brücken!“.
In Verbindung mit dem Appell wird in ganz Italien am 15. Februar auch zum zweiten Mal die Aktion „Wir malen für den Frieden“ durchgeführt werden: auf Straßen und Plätzen werden hunderte von Jugendlichen Bilder und Spruchbänder zum Thema Frieden herstellen. Damit wollen sie vor allem auf die dramatische Situation im Heiligen Land hinweisen. (PA) (Fidesdienst, 9/2/2004 – 34 Zeilen, 405 Worte)


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