AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - IN BUNIA IST DIE LEBENSMITTELVERSORGUNG GEFÄHRDET. PAPST SPRICHT SEIN BEILEID FÜR DIE OPFER DES ANSCHLAGS AUF DIE PFARREI NYAKASANZA AUS

Mittwoch, 14 Mai 2003

Kinshasa (Fidesdienst) – Die Lage in Bunia in der Region Ituri im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo, wo es in den vergangenen Tagen zu Episoden der Gewalt gekommen war, unter deren Opfer sich auch zahlreiche Zivilisten befinden, bleibt weiterhin angespannt. „Das größte Problem ist nun die Lebensmittelversorgung für die Menschen, die in der Stadt geblieben sind“, sagt ein vor Ort tätiger Missionar der Weißen Väter dem Fidesdienst. „Die meisten Häuser und Geschäfte wurden geplündert und die Menschen haben auch das Wenige verloren, was sie hatten. Die unsichere Lage auf den Straßen erschwert das Besorgen von Lebensmitteln zusätzlich“, so der Missionar weiter, „es befinden sich immer noch hunderte Menschen in der Mission der Weißen Väter, obschon inzwischen einige wieder in ihre Wohnungen zurückkehren konnten“. Am Nachmittag des 13. Mai war es zu weiteren Auseinandersetzungen zwischen den Milizionären aus dem Hema- und aus dem Lenda-Volk gekommen.
Bunia befindet sich derzeit unter Kontrolle der Patriotischen Union (UPC) unter Führung von Thomas Lubanga, die die bisher von den Lendu-Milizen. Am Sonntag, 11. Mai, waren bei einem Überfall auf die Pfarrei Nyakasanza 48 Menschen getötet worden, darunter der Gemeindepfarrer Francois Xavier Mateso und ein weiterer Priester, P. Amé Ndjabu. Der heilige Vater hat durch Kardinalstaatssekretär Angelo Sodano in einem Telegramm an den Bischof von Bunia sein Beileid zum Ausdruck gebracht. Papst Johannes Paul II. „vertraut die ermordeten Menschen der unendlichen Barmherzigkeit des Gottes der Liebe und des Friedens“ an und „fordert jeden Einzelnen auf, jeden Tag Christus nachzufolgen und Gewalt abzulehnen“, denn die Gewalt „ist ein Weg ohne Zukunft“.
Unterdessen hat sich Frankreich bereiterklärt, zur Wiederherstellung der Stabilität in Ituri beizutragen. Soldaten aus Frankreich wurden zur Verstärkung der MONUC-Friedenseinheiten der Vereinten Nationen zur Überwachung des Waffenstillstands in die Demokratische Republik Kongo entsandt.
(LM) (Fidesdienst 14/5/2003 – 28 Zeilen, 306 Worte)



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