ASIEN/TAIWAN - Kardinal Paul Shan: ein bewegendes Zeugnis des Glaubens und des Lebens durch den „Dialog der nie untergeht - Eine Abschiedsreise“

Montag, 28 April 2008

Taipeh (Fidesdienst) - „Ich bin wie das Känguru des Herrn“, „Der Tumor ist mein zweiter Schutzengel und erinnert mich dran, dass ich jede Minute, die mir noch bleibt nutzen muss, um „meinen Lauf zu beenden“ , denn wie der heilige Paulus sagt: Ich habe den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet, die Treue gehalten“: dies sind Ausschnitte aus dem Vortrag des emeritierten Bischofs von Kaohsiung, Kardinal Paul Shan, mit dem Titel „Dialog der nie untergeht - Eine Abschiedsreise“, den der Kardinal seit Mai 2007 auf einer Wanderkonferenz vorträgt mit dem Ziel: „Meinen Glauben und mein Leben vorzustellen und dabei dem Samen der Liebe auszusäen“.
Die Idee zu diesem Wandervortrag entstand, als der Kardinal von seiner Krankheit erfuhr: es wurde ein Tumor festgestellt. Kurz nach der Diagnose beschloss er die ihm noch „verbleibende“ Zeit zu nutzen „um unter den Nichtchristen meine 60 Jahre als Jesuit, unseren katholischen Glauben, der ganz einfach ist, der Liebe ist, bekannt zu machen“, so der Kardinal in einem jüngsten Interview mit dem asiatischen Nachrichtendienst UCAN. Die Tatsache, dass ein 85-Jähriger, der seit zwei Jahren an Lungenkrebs leidet, in der Lage ist, einen dreistündigen Vortrag zu halten und die Mühen der Reisen auf sich zu nehmen, versetzt auch Onkologen in Staunen. Noch überraschender war für sie die Antwort des Kardinals, der gegenüber den Ärzten erklärte, dass dies alles einer Medizin zu verdanken ist, „der ihr keine Bedeutung beimessen wolltet: mein Glaube“. Kardinal Shan ist der fünfte chinesische Kardinal und der erste der Regionalen Bischofskonferenz von Taiwan und es liegt ihm ganz besonders daran, seine Sendung zu erfüllen, die er darin sieht, das Evangelium nach China zu bringen, wo man „hören und wissen will“. „Da meine Zeit beschränkt ist, möchte ich mich zuallererst an drei Kategorien wenden“, so der Kardinal, „Akademiker und Intellektuelle, Häftlinge und Ordensleute, unabhängig vom Glauben und von der Rasse…“ Auf seiner Rundreise hielt der Kardinal seinen Vortrag bereits 50 Mal in 14 Universitäten, 8 Gefängnissen und als Gast zahlreicher Organisationen in den 7 Diözesen Taiwans. Sein Vortrag wurde auch im Fernsehen, von Radiosendern und in verschiedenen Zeitungen öffentlich gemacht.
Kardinal Shan wurde am 3. Dezember 1923 in Puyang in der chinesischen Provinz Henan geboren. Im Alter von 25 Jahren trat er in die Gesellschaft Jesu ein. Am 18. März 1955 wurde er zum Priester geweiht und am 15. November 1979 wurde er zum Bischof von Hwalien ernannt. Am 14. Februar 1980 empfing er die Bischofsweihe. In der Regionalen Chinesischen Bischofskonferenz hatte er verschieden wichtige Ämter inne. Am 4. März 1991 wurde er zum Bischof von Kaohsiung ernannt. Wichtige Ämter bekleidete er auch beim Heiligen Stuhl und bei der Asiatischen Bischofskonferenz (FABC). Von Papst Johannes Paul wurde er am 21. Februar 1998 zum Kardinal kreiert. (NZ) (Fidesdienst, 28/04/2008 - 37 Zeilen, 469 Worte)


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