ASIEN/PHILIPPINEN - ZU WEIHNACHTEN WAFFENSTILLSTAND ZWISCHEN REGIERUNG UND GUERILLA IM SÜDEN DER PHILIPPINEN

Dienstag, 16 Dezember 2003

Davao (Fidesdienst) – Offizielle Friedensverhandlungen zwischen der Regierung der Philippinen und den separatistischen Guerillagruppen im Süden des Landes gibt es nicht, doch anlässlich des bevorstehenden Weihnachtsfests soll es auf der Insel Mindanao und auf dem Sulu-Archipel einen Waffenstillstand geben.
In dieser Region agieren traditionelle muslimische Widerstandsgruppen, wie die Moro Islamic Liberation Front (MILF) aber auch kriminelle Banden (Abu Sayyaf, Pentagon und andere), die die Bevölkerung mit Entführungen und damit verbundenen Lösegeldforderungen aber auch Morden terrorisieren. Außerdem kämpfen in der Region auch die kommunistisch geprägten Milizen der New People’s Army (NPA).
Während die Regierung dieses Jahr bereits mit der MILF ein Waffenstillstandsabkommen geschlossen hat, das bisher auch eingehalten wurde, und baldige offizielle Friedensverhandlungen geplant sind, hat nun auch die NPA einen Waffenstillstand für die Zeit vom 21. Dezember bis 4. Januar angekündigt, nachdem die philippinische Staatspräsidentin Gloria Arroyo die vorübergehende Einstellung militärischer Operationen vom 10. Dezember bis 6. Januar bekannt gegeben und die Bereitschaft zu Verhandlungen erklärt hatte.
Auf Mindanao waren in den vergangenen Jahren tausende Familien infolge von Guerillakämpfen und Operationen der regulären Streitkräfte auf der Suche nach den Verstecken der Milizionäre in den Dörfern gezwungen ihre Wohnungen zu verlassen. Beobachter begrüßten gegenüber dem Fidesdienst die jüngsten Maßnahmen, von denen sie hoffen, dass sie den Familien in Davao, Zamboanaga, Cagayan de oro. Cotabato aber auch in den ländlichen Gebieten ein friedliches Weihnachtsfest ermöglichen werden.
Im Süden der Philippinen wurde Ende November die Mindanao Week of Peace begangen, in deren Rahmen zahlreiche Initiativen des interrelgiösen Dialogs veranstaltet wurden, an denen sowohl Christen als auch Muslime zahlreich teilgenommen haben.
Für den Dialog engagiert sich auch der 44jährige Pater Roberto Layson, OMI, der als Pfarrer in Pikit (in der Region Nord Cotabato) tätig ist und vor kurzem mit dem „Nino Aquino Fellow“-Preis 2004 ausgezeichnet wurde. Damit wurde sein persönlicher Einsatz für das harmonische Zusammenleben der Religionen und für den Frieden im Süden der Philippinen gewürdigt. (PA) (Fidesdienst, 16/12/2003 – 33 Zeilen, 323 Worte)


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