AFRIKA/COTE D’IVOIRE - Neue Verhandlungen in Burkina Faso sollen das Friedensabkommen für Cote d’Ivoire vervollständigen

Dienstag, 20 November 2007

Abidjan (Fidesdienst) - Am Sonntag, den 18. November, begannen in Ouagadougou, der Hauptstadt Burkina Fasos, neue Verhandlungen, an denen die Unterzeichner der Friedensvereinbarungen teilnehmen, die im März dieses Jahres die Spaltung in Cote d’Ivoire beendeten (vgl. Fidesdienst vom 5. März 2007). Die Delegation der Regierung wird von Innenminister Desiré Tagro geleitet und wird Premierminister Guillaume Soro treffen, der die Allianz der Guerillagruppen vertritt, die den Nordwesten des Landes bis zum Zustandekommen der Friedensvereinbarung kontrollierten. Diese Vereinbarungen sollen nun bei den Verhandlungen in Burkina Faso vervollständigt werden, die im Rahmen des so genannten Komitees zur Beobachtung und Begleitung stattfinden, das von den Friedensvereinbarungen selbst vorgesehen ist. Die einheimische Presse bezeichnet die Verhandlungen als „Ouagadougou II“ und betont die Bedeutung der Beschlüsse, die bei diesen weiteren Verhandlungen gefasst werden. Auch in diesem Fall wird der Staatspräsident von Burkina Faso, Blaise Compaoré, als Mittler teilnehmen.
Im Rahmen der neuen Verhandlungen soll ein französisches Unternehmen mit der Herstellung der neuen „biometrischen“ Ausweise beauftragt werden, in denen die Angabe der ethnischen Zugehörigkeit nicht mehr vorgesehen ist (vgl. Fidesdienst vom 9. November 2008). Die Bereitstellung der neuen Ausweise gehört zu den Voraussetzungen für die Durchführung allgemeiner politischer Wahlen. Zu den weiteren Tagesordnungspunkten gehören die Modalitäten und der Terminplan für die Entwaffnung der Milizen und die Rückkehr der Regierungsbeamten in die Gebiete im Nordosten des Landes.
Staatspräsident Gbagbo betonte gegenüber einem Vertreter seines Amtskollegen in Burkina Faso, er werde sich für eine rasche Umsetzung der Vereinbarungen einsetzen. Sowohl der Vertreter des Staatschefs als auch der Europäische Kommissar für Entwicklung und humanitäre Hilfen, Louis Michel, appellierten an die internationalen Geberländer mit der Bitte um Hilfe bei der Umsetzung der Vereinbarungen von Ouagadougou. Notwendig sind vor allem finanzielle Mittel zur Organisation der Wahlen und zur Einleitung der Entwaffnungsmaßnahmen.
Ende des Monats wird der Staatschef vier Städte im Norden des Landes besuchen: Korhogo, Ferkessedougou, Bondiali und Tengrela. Bereits im vergangenen Juli besuchte er die Rebellenhochburg Bouaké: ein Besuch von großem symbolischem Wert. (LM) (Fidesdienst, 20/11/2007 - 33 Zeilen, 335 Worte)


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