Vatikanstadt (Fides) - „Wir Missionare sind berufen, uns auf den Weg zu machen, um Handwerker der Hoffnung zu sein und Menschen, deren Würde und Freiheit verletzt wurden, ihre Würde zurückzugeben“, so die Comboni-Missionarin Maria Rosa Venturelli (SMC) die am vergangenen Donnerstag den dritten Termin des Zyklus „Wege der Hoffnung“ in der Mission „ad gentes“ mit dem Thema „Der Weg der Befreiung aus alter und neuer Sklaverei“ vorstellte.
Die Initiative, die aus der Zusammenarbeit zwischen der Päpstlichen Missionsvereinigung der Kleriker (PUM) und dem Vereinigten Sekretariat für missionarische Bildungs- und Öffentlichkeit der Region Latium (Segretariato Unitario di Animazione Missionaria del Lazio, SUAM LAZIO) entstanden ist, versteht sich als Weg missionarischer Spiritualität im Heiligen Jahr, das im Oktober mit dem Jubiläum der missionarischen Welt seinen Höhepunkt erreichen wird (vgl. Fides 24/03/2025). Die Protagonisten dieses dritten Termins waren die Zeugnisse.
Das Treffen in der römischen „Basilica die Santi XII Apostoli“ wurde von Pater Marc Nsanzurwimo, von den Afrikamissionaren (Weiße Väter), eröffnet, der das Thema aus einer historischen Perspektive betrachtete, indem er auf die massive Kampagne gegen die Sklaverei verwies, die von Papst Leo XIII. gefordeert und von ihm an Kardinal Lavigerie, den damaligen Erzbischof von Algier, übertragen wurde. „Um das 19. Jahrhundert herum ergriff Papst Leo XIII. die Initiative zur Abschaffung der Sklaverei in Afrika. Er vertraute diese heikle Aufgabe Kardinal Lavigerie, dem Erzbischof von Algier, an und startete eine groß angelegte Kampagne gegen die Sklaverei, an der einflussreiche politische und kirchliche Führer und andere Akteure in Europa und auf beiden Seiten des Mittelmeers beteiligt waren“, betonte Pater Nsanzurwimo in seinem Bericht. „Seine Strategie bestand darin, Besuche in den großen europäischen Hauptstädte zu organisieren, Konferenzen abzuhalten und die Medien einzubeziehen“.
Pater Prosper Harelimana, Koordinator für Gerechtigkeit, Frieden, Bewahrung der Schöpfung, Begegnung und Dialog der Weißen Väter, skizzierte dagegen die aktuelle Situation: „Manchmal wird uns vorgegaukelt, dass die Sklaverei der Vergangenheit angehört. Aber heute leben rund 50 Millionen Menschen auf der ganzen Welt in Sklaverei, vor allem Frauen und Kinder“, sagte er. „Wir Weißen Väter arbeiten mit staatlichen, nichtstaatlichen und religiösen Organisationen und anderen Menschen guten Willens zusammen. In Uganda wurde zum Beispiel ein Projekt ins Leben gerufen, um auf die Opfer des Menschenhandels zuzugehen, mit ihnen zu sprechen und ihnen zuzuhören“. Auch das Thema „Schutz und die Fürsorge für gefährdete Menschen im missionarischen Kontext“ wurde im Rahmen des Treffens erörtert, dessen Moderation und abschließende Zusammenfassung Pater Dinh Anh Nhue Nguyen (Ofm Conv), Generalsekretär der Päpstlichen Missionsvereinigung der Kleriker, anvertraut war.
Pater Romuald Uzabumwana (SAC) berichtete von der Arbeit der Pallottiner, die in elf afrikanischen Ländern tätig sind: „Wenn man in die Mission geht, begegnet man Kindern und Menschen in Not, die die Schwächsten sind“, sagte Pater Uzabumwana, der in seinem Bericht auch die verschiedenen Formen des Missbrauchs analysierte. „Der Schutz und die Fürsorge für die Schwachen stehen im Mittelpunkt der Mission der Kirche, und wir Missionare sind eingeladen, das Öl„ des Trostes und der Wein“ der Hoffnung für diese Menschen zu sein, die an Leib und Seele leiden, wie Papst Franziskus uns in seiner Botschaft zum Weltmissionstag 2025“ betont hat.
Der nächste Termin ist für den 16. September zum Thema „Der Weg zur Wiederherstellung der göttlichen Würde für jede Person und jedes Geschöpf“ geplant.
(EG) (Fides 19/05/2025)