Juba (Fides) - „Papst Franziskus hat sich bis zuletzt für den Frieden im Südsudan eingesetzt“, so Schwester Elena Balatti, die als Comboni-Missionsschwester im Südsudan lebt und arbeitet, gegenüber Fides.
„Der Südsudan steht leider wieder am Rande des Bürgerkriegs; Papst Franziskus hat trotz seiner Krankheit Briefe an Präsident Salva Kiir Mayardit und Vizepräsident Riek Machar, der jetzt unter Hausarrest steht, geschickt und sie gebeten, sich für den Frieden einzusetzen“, so die Missionarin.
Anfang März hatten sich die Spannungen zwischen Präsident Kiir und Vizepräsident Machar erneut verschärft, der schließlich am 26. März unter Hausarrest gestellt wurde (vgl. Fides 27/3/2025).
„Der Heilige Vater wurde von den Sudanesen mit zahlreichen Beileidsbekundungen in den sozialen Medien bedacht. Die lokale Bevölkerung erinnert sich noch sehr gut an seinen Besuch im Südsudan im Februar 2023“, betont Schwester Elena.
„Die Präsidentschaft des Südsudan hatte den 25. April zum nationalen Trauertag für den Tod von Papst Franziskus erklärt“, so die Comboni-Missionsschwester weiter, „Präsident Salva Kiir Mayardit erinnerte in seiner Beileidsbekundung ausdrücklich an diesen Besuch und betonte, dass die Südsudanesen sehr gut verstehen, dass der Südsudan einen besonderen Platz im Herzen von Papst Franziskus hat, der sich für Frieden und Brüderlichkeit in diesem Land eingesetzt hat. Er erinnerte auch an die historische Geste, mit der er nach der Einladung der Regierung und der Oppositionsführer des Landes in den Vatikan im Jahr 2019 deren Füße am Rande des ökumenischen Treffens zusammen mit dem Erzbischof von Canterbury Justin Welby und dem Moderator der Presbyterianischen Kirche von Schottland Rev. John Chalmers geküsst hatte.“
„Der Besuch des Papstes, die Geste, mit der er den Führern der Regierung und der Opposition die Füße küsste, und die Nähe zum Südsudan, die er auch noch während seiner Krankheit vom Gemelli-Krankenhaus aus zum Ausdruck brachte, werden in den Herzen aller Südsudanesen bleiben, die sich mit Dankbarkeit an ihn erinnern“, so Schwester Elena abschließend.
(L.M.) (Fides 3/5/2025)