ASIEN/INDIEN - Spannungen in Manipur beeinträchtigen Wahlbeteiligung: Christen beten für Versöhnung und Frieden

Montag, 13 Mai 2024 gewalt  

Imphal (Fides) - In den christlichen Kirchen in Manipur beten die Gläubigen "für echte Versöhnung und Frieden", während in dem nordostindischen Bundesstaat die Spannungen nach der vor einem Jahr ausgebrochenen Gewalt zwischen den Volksgruppen noch immer zu spüren sind: Dies zeigte sich vor allem während der beiden Wahltage für das Bundesparlament (19. und 26. April), bei denen die Wahllokale fast völlig verwaist waren.
In den vergangenen Tagen hat die katholische Jugendorganisation von Manipur anlässlich des ersten Jahrestages der Gewalt, die am 5. Mai 2023 in dem Bundesstaat ausbrach zu einem Gebets- und Solidaritätstreffen in der St. Josephs-Kathedrale in Imphal aufgerufen. Die Erzdiözese Imphal hat alle Gläubigen der verschiedenen Gemeinschaften sowie alle Menschen guten Willens aus anderen Religionsgemeinschaften zu einer Zeit des Fastens und Betens eingeladen, um "die Bekehrung der Herzen zu erreichen, damit in Manipur wahrer Frieden gedeihen kann", und erinnert an den Beginn der Gewalt vor einem Jahr. Seitdem haben die anhaltenden Auseinandersetzungen zwischen zwei ethnischen Gemeinschaften (Meitei und Kuki) etwa 200 Tote und Tausende von Verletzten gefordert und die Zerstörung von 200 Dörfern und 7.000 Häusern, 360 christlichen Kirchen oder Kapellen und einigen Synagogen verursacht.
Derzeit lebt die Bevölkerung noch immer in von der Regierung des Bundesstaates und von NROs organisierten Behelfsunterkünften, in denen 60.000 Vertriebene untergebracht sind, während die beiden verfeindeten Gemeinschaften durch eine "Pufferzone" getrennt wurden - um eine erste Befriedung herbeizuführen -, aber die Spannungen schlummern weiter, da die Gründe für die Gewalt von den Politikern nicht gelöst wurden. Der Erzbischof von Imphal, Linus Neli, erinnerte an "diese schrecklichen und erschütternden Tage". "Wir sollten unsere Gebete für Frieden und Gerechtigkeit unter allen Menschen intensivieren", lautet seine Aufforderung.
Die „All Manipur Christian Organisation“ brachte unterdessen Gläubige aller Konfessionen in der „Tangkhul Baptist Church“ zusammen. Das Christliche Forum von Dimapur im Nachbarstaat Nagaland hielt ebenfalls ein Solidaritätsgebet für den Frieden in Manipur ab, um der Gewalt zu gedenken und zu einem tiefen Frieden aufzurufen. Die Gläubigen in anderen indischen Bundesstaaten der Erzdiözese Delhi schlossen sich der Feier im Geiste und im Gebet an.
Während die indische Föderation - je nach Ort an unterschiedlichen Wahltagen - den langen Prozess der Parlamentswahlen durchläuft, waren in Manipur angesichts des anhaltenden Klimas der Angst die Wahllokale fast menschenleer. Sogar die Kandidaten machten keinen Wahlkampf, weil sie von bewaffneten Gruppen bedroht wurden, während die Bevölkerung die Wahlurnen boykottierte, um gegen die Regierung des Bundesstaates und die Bundesregierung zu protestieren, die beschuldigt wurden, nicht genug getan zu haben, um die Gewalt zu beenden und die zugrunde liegenden Probleme anzugehen.
Der Konflikt geht im Wesentlichen auf Landrechtsfragen zurück, nachdem ein staatliches Gericht den Meitei, die 53 % der Bevölkerung ausmachen, dieselben Rechte auf einen "Stammesstatus" zuerkannt hat, die auch den Kuki, einer Gruppe, die weniger als 20 % der Bevölkerung ausmacht, zugestanden werden, und damit die Möglichkeit des Zugangs zu Landbesitz, der bisher ethnischen Minderheiten vorbehalten war. „Die Stimmenthaltung", so lokale Quellen, "ist ein Signal an die Institutionen, die noch keine Lösung für das Problem gefunden haben“. In dem Bundesstaat mit 3,6 Millionen Einwohnern stehen nur zwei Sitze im 543 Sitze zählenden indischen Parlament zur Wahl,
(PA) (Fides 13/5/2024)


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