AFRIKA/TSCHAD - Nach Wahlen am 6. Mai: Präsident Deby zum Sieger erklärt

Freitag, 10 Mai 2024 wahlen  

N'Djamena (Fides) - "Die Feierlichkeiten dauerten bis spät in die Nacht, wobei das Militär in die Luft schoss", berichten lokale Quellen aus N'Djamena, der Hauptstadt des Tschad, wo gestern der Übergangspräsident Mahamat Deby Itno zum Sieger der Präsidentschaftswahlen vom 6. Mai erklärt wurde (siehe Fides 7/5/2024), gegenüber Fides.
"Das Feuer von Kalaschnikows und Maschinengewehren dauerte im Zentrum der Hauptstadt bis heute Nacht um ein Uhr an. Wir wissen nicht, ob und wie viele Menschen durch die Kugeln, die bei diesen Schüssen zu Boden fielen, verwundet oder gar getötet wurden", so die Beobachter. "In den südlichen Bezirken der Hauptstadt hat das Militär ebenfalls geschossen, aber in diesem Fall handelte es sich mehr um eine Form der Einschüchterung als um Feiern. Dort befindet sich nämlich die Wahlhochburg der Opposition".
Nach den noch unvollständigen offiziellen Ergebnissen, die am gestrigen 9. Mai von der Wahlkommission bekannt gegeben wurden, gewann Deby mit 61 % der Stimmen, während sein Hauptgegner, Premierminister Succès Masra, nur etwas mehr als 18 % der Stimmen erhielt.
Kurz vor der Bekanntgabe der offiziellen Ergebnisse hatte Masra in einem Video behauptet, die Wahl gewonnen zu haben, und den Tschadern dafür gedankt, „dass sie sich für den Wandel entschieden haben“.
Die Wahl wird von der Opposition auch deshalb angefochten, weil es für die 2 300 Wahlbeobachter, die die Ordnungsmäßigkeit der Wahl bestätigen müssen, schwierig war, in allen Wahllokalen des Landes präsent zu sein.
"Die Abstimmung ist jedoch friedlich verlaufen. Wir werden die Entwicklung in den kommenden Tagen abwarten. Die Zukunft des Tschad scheint auch deshalb ungewiss, weil das Lager des Präsidenten intern gespalten zu sein scheint", so die Beobachter abschließend.
(L.M.) (Fides 10/5/2024)


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