VATIKAN - Papst Franziskus: Verkündigung und Zeugnis erwachsen aus der Taufe

Mittwoch, 13 Dezember 2023 papst franziskus   mission   evangelisierung   taufe  

Rom (Fides) - Die Gnade der Taufe öffne "Ohren und Mund" desjenigen, der sie empfängt, und befreie ihn von der Verschlossenheit gegenüber den Rufen Gottes und von der Verschlossenheit gegenüber seinen Brüdern und Schwestern. So begleiteten die Verkündigung und das Zeugnis des Evangeliums jede authentische christliche Erfahrung als sicheres und lebendiges Zeichen der in der Taufe empfangenen Gnade. Papst Franziskus betonte dies bei der heutigen Generalaudienz am Mittwoch, den 13. Dezember, in der letzten Katechese des Zyklus, der der Leidenschaft für die Verkündigung des Evangeliums und dem apostolischen Eifer gewidmet ist. In seiner Ansprache an die in der Aula Paul VI. versammelten Pilger und Gläubigen, zeigte der Bischof von Rom auf, wie und warum das Zeugnis und die Verkündigung des Evangeliums jeden Getauften angeht und die Daseinsberechtigung der Kirche darstellt. Er tat dies, indem er von den Gesten ausging, die der Zelebrant in der Kirche jedes Mal wiederholt, wenn er das erste Sakrament des christlichen Lebens spendet.
"Bei der Taufe", so Papst Franziskus wörtlich, "sagt der Zelebrant, indem er Ohren und Lippen des Täuflings berührt: 'Der Herr Jesus, der die Tauben hörend und die Stummen sprechend gemacht hat, gebe, dass du bald sein Wort hörst und deinen Glauben bekennst'". In der Bibel - fügte der Papst hinzu - "ist das Phänomen der Stummheit und Taubheit auch metaphorisch und bezeichnet die Verschlossenheit gegenüber den Rufen Gottes. Es gibt eine körperliche Taubheit, aber in der Bibel ist derjenige, der für das Wort Gottes taub ist, stumm, der das Wort Gottes nicht ausspricht".
Christus selbst befreie durch die Taufe von der inneren Verschlossenheit, die durch Stummheit und geistige Taubheit entstehe. Eine Befreiung, die durch das "entscheidende Wort", das Jesus im Wunder der Heilung des Taubstummen ausspreche, gut dargestellt werde, das Wort "effatà", das auf Aramäisch "öffne dich" bedeutet: "Öffne deine Ohren, öffne deine Zunge". Dieses Wort", so Papst Franziskus, "ist eine Aufforderung, die sich nicht so sehr an den Taubstummen richtet, der sie nicht hören konnte, sondern gerade an die Jünger von damals und von allen Zeiten. Auch wir, die wir in der Taufe die Ausgießung des Heiligen Geistes empfangen haben, sind aufgerufen, uns zu öffnen. ‚Öffnet euch‘, sagt Jesus zu jedem Gläubigen und zu seiner Kirche: Öffnet euch, weil die Botschaft des Evangeliums euch braucht, um bezeugt und verkündet zu werden!“.
„Deshalb", so der Nachfolger Petri weiter, "ist jeder Christ aufgerufen, offen zu sein für das Wort Gottes und für den Dienst an den anderen. Verschlossene Christen enden immer ein schlecht. Denn sie sind keine Christen, sie sind Ideologen, Ideologen der Verschlossenheit".
„Auch am Ende der Evangelien", so der Papst in seiner Katechese, "überliefert uns Jesus seinen missionarischen Wunsch", wenn er seine Jünger aussendet, das Evangelium zu verkünden. „Fühlen wir uns alle als Getaufte berufen, Jesus zu bezeugen und zu verkünden", fuhr Papst Franziskus fort, "und bitten wir um die Gnade, als Kirche eine pastorale und missionarische Umkehr vollziehen zu können“.
Jesus selbst, "am Ufer des Sees von Galiläa", fügte der Bischof von Rom zum Abschluss seiner Katechese hinzu, "fragte Petrus, ob er ihn liebe, und bat ihn dann, seine Schafe zu hüten. Stellen wir uns diese Frage, jeder von uns stellt sich diese Frage: liebe ich den Herrn wirklich so sehr, dass ich ihn verkünden möchte? Möchte ich sein Zeuge werden oder begnüge ich mich damit, sein Jünger zu sein? Nehme ich mir die Menschen, denen ich begegne, zu Herzen, bringe ich sie im Gebet zu Jesus? Will ich etwas dafür tun, dass die Freude am Evangelium, die mein Leben verändert hat, auch ihr Leben schöner macht? Lassen Sie uns über diese Fragen nachdenken und mit unserem Zeugnis voranschreiten".
Am Ende der Generalaudienz erinnerte Papst Franziskus in einem Grußwort an die italienischsprachigen Pilger alle daran, "um das Geschenk des Friedens für die unter dem Krieg leidenden Bevölkerungen zu bitten, besonders für Israel, Palästina und die gepeinigte Ukraine". Dann fügte er einen erneuten Appell "für einen sofortigen humanitären Waffenstillstand" im Konflikt in Israel und Palästina hinzu. "Ich ermutige alle beteiligten Parteien", so der Papst, "die Verhandlungen wieder aufzunehmen, und ich bitte alle, sich dringend dafür einzusetzen, dass die Menschen im Gazastreifen, die am Rande der Erschöpfung sind und wirklich Hilfe brauchen, humanitäre Hilfe erhalten. Alle Geiseln, die in der Waffenruhe von vor einigen Tagen noch Hoffnung gesehen hatten, sollen sofort freigelassen werden. Möge dieses große Leid für Israelis und Palästinenser ein Ende haben. Bitte: nein zu den Waffen, ja zum Frieden".
(GV) (Fides 13/12/2023)


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