VATIKAN - Missa "pro eligendo Romano Pontifice": “Kein einfacher Wechsel von Personen, es ist immer der Apostel Petrus, der zurückkehrt”

Mittwoch, 7 Mai 2025

Fabio Beretta/Agenzia Fides

Vatikanstadt (Fides) - „Die Wahl eines neuen Papstes ist nicht nur ein einfacher Wechsel von Personen. Die Wahl des Papstes ist immer der Apostel Petrus, der zurückkehrt“. Wenige Stunden vor Beginn des Konklaves traf sich das Kardinalskollegium traditionsgemäß im Petersdom zur Messe „pro eligendo Romano Pontifice“.

Insgesamt waren 220 Kardinäle anwesend, darunter wahlberechtigte und nicht wahlberechtigte; 5.000 Gläubige nahmen an der Messe im Petersdom teil. Kardinal Giovanni Battista Re, Dekan des Heiligen Kollegs, leitete die eucharistische Konzelebration. „Wir sind hier, um den Beistand des Heiligen Geistes zu erbitten , um sein Licht und seine Kraft zu erflehen, damit der Papst gewählt wird, den die Kirche und die Menschheit an diesem schwierigen und komplexen und geplagten Wendepunkt der Geschichte benötigen“, sagte er in seiner Predigt und fügte hinzu: “Wir erleben uns verbunden mit dem gesamten Volk Gottes, seiner Liebe zum Papst und seiner vertrauensvollen Erwartung.

„Das Gebet unter Anrufung des Heiligen Geistes“, betonte Kardinal Re, “ist die einzig richtige und gebotene Haltung, während sich die wahlberechtigten Kardinäle auf einen Vorgang von höchst menschlicher und kirchlicher Verantwortung vorbereiten, auf eine Entscheidung von herausragender Bedeutung; es ist eine menschliche Handlung, bei der alle persönlichen Erwägungen zurückgestellt werden müssen und bei der man nur den Gott Jesu Christi sowie das Wohl der Kirche und der Menschheit im Sinn und Herzen haben darf“.

In seinem Kommentar zu den liturgischen Texten der Eucharistiefeier erinnerte der Dekan des Kardinalskollegiums daran, dass „es zu den Aufgaben eines jeden Nachfolgers Petri gehört, die Gemeinschaft zu festigen: die Gemeinschaft aller Christen mit Christus; die Gemeinschaft der Bischöfe mit dem Papst; die Gemeinschaft der Bischöfe untereinander. Keine selbstbezogene Gemeinschaft, sondern eine, die ganz auf die Gemeinschaft zwischen den Menschen, den Völkern und den Kulturen ausgerichtet ist, und der es am Herzen liegt, dass die Kirche stets „eine Wohnstatt und eine Schule der Gemeinschaft“ ist.

Daher der „dringende Aufruf zur Wahrung der Einheit der Kirche sehr eindringlich, sowie Christus es den Aposteln aufgetragen hat“, denn „jeder Papst verkörpert weiterhin Petrus und seine Sendung und vertritt auf diese Weise Christus auf Erden; er ist der Fels, auf dem die Kirche gebaut ist“. Und deshalb „ist die Wahl des neuen Papstes nicht nur ein einfacher Wechsel von Personen. Die Wahl eines neuen Papstes ist stets der Apostel Petrus, der zurückkehrt“.

Kardinal Re zitierte dann das Römische Triptychon von Johannes Paul II., in dem der polnische Papst seiner Hoffnung Ausdruck verlieh „dass während der Stunden der großen Wahlentscheidung das über allen befindliche Fresko Michelangelos mit er Darstellung Jesu als Richter, jedem Einzelnen die Größe der Verantwortung vergegenwärtigen möchte , die „erhabensten Schlüssel“ (Dante) in die richtigen Hände zu legen“.

„Beten wir also, dass der Heilige Geist, der uns in den vergangenen hundert Jahren eine Reihe wahrhaft heiliger und großer Päpste geschenkt hat, uns zum Wohl der Kirche und der Menschheit einen neuen Papst nach dem Herzen Gottes schenken möge. Beten wir, dass Gott der Kirche den Papst gebe, der es am besten vermag, die Gewissen aller wie auch die moralischen und spirituelle Kräfte in der modernen Gesellschaft zu wecken, die von großem technologischen Fortschritt geprägt ist, aber dazu neigt, Gott zu vergessen. Die heutige Welt erwartet viel von der Kirche, im Hinblick auf die Bewahrung jener grundlegenden menschlichen und geistlichen Werte, ohne die das Zusammenleben der Menschen weder besser noch für künftige Generationen zuträglich sein wird“, schloss Re.

Am Nachmittag, um 16.30 Uhr, betraten die 133 wahlberechtigten Kardinäle die Sixtinische Kapelle und eröffneten damit das Konklave, das den 266. Petrusnachfolge wählen wird.
(F.B.) (Fides 7/5/2025)

Fabio Beretta/Agenzia Fides

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